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DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Thursday, 24. July 2014, 13:38
by LIH
Nachdem DLCs sich ja nun seit Jahren etablieren (ich glaube 2006 fing das ja mit Oblivion an) und aus dem Geschäft gar nicht mehr wegzudenken sind, wird es doch mal Zeit zu fragen ob der gemeine DLC auch den Weg in die Mitte der Spielergemeinschaft gefunden hat.

Was haltet ihr eigentlich von DLCs, kauft ihr regelmäßig DLCs und gibt es überhaupt wirklich empfehlenswerte DLCs?

Was ich der bisherigen DLC Politik zugute halten kann ist jedenfalls, dass ich noch nicht erlebt habe wie ein Spiel, bzw. die Story eines Spiels zerstückelt wurde und womöglich das Ende als DLC nachgeliefert wird. Diese Angst hat es ja anfangs aus gutem Grund gegeben.

Ich muss sagen, dass mir kein wirklich guter DLC einfällt. Meistens ist die Geschichte des Hauptspiels in sich abgeschlossen und ein DLC beleuchtet nur einen anderen Aspekt oder einen anderen Charakter der Geschichte aus einem anderen Blickwinkel. Das ist ja hin und wieder ganz nett, besonders wenn die Spielmechanik Spaß macht kann man sich ja kaum beschweren, aber wirklich gute oder empfehlenswerte DLCs gibt es damit nicht.
Bei Alan Wake finde ich The Signal und The Writer nutzlos, nur American Nightmare versucht mal was anderes. Seien es die DLCs der Batman Spiele, von Bioshock 2, Bioshock Infinite, DNF, Just Cause 2, Mafia 2, Metro: Last Light, RAGE, Saints Row The Third, Borderlands, die DLCs sind mir ziemlich egal.
Einzig The ballad of Gay Tony zu GTA IV und Far Cry 3: Blood Dragon halte ich für lohnenswerte DLCs im "Story" Bereich. Zudem kann ich verstehen warum man sich für Multiplayer Shooter neue Karten, Waffen und Fahrzeuge als DLC kauft. Gerade Battlefield: Bad Company 2 Vietnam war ein richtig guter DLC. Auch bei Rennspielen kann ich mir vorstellen, dass mehr Autos und Strecken immer gut ankommen, aber ansonsten sehe ich in DLCs keinen großen Nutzen.

Ich muss aber auch zugeben, dass es im Bereich der klassischen Addons, bzw. Expansion Packs für mich nur wenige Perlen gibt.
Darunter vielleicht ein Call of Duty: United Offensive, C&C Alarmstufe Rot 2 - Yuri's Rache, Vietcong: Fist Alpha und die zahlreichen Erweiterungen für Rollercoaster Tycoon, den man kann nie zu viele Attraktionen im Park haben.

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Thursday, 24. July 2014, 15:35
by The Hitman
Den einzig genialen DLC finde ich Mass Effect 2: Lair of the Shadowbroker. Der hat mir echt immens getaugt.

Zum Thema: Übertrieben wird es m. M. n. mit diesem ganzen Microtransactions-Mist (hatten wir glaub ich auch schon ein paar mal hier), da ist Saints Row bspw. echt gut darin, mit diesem ganzen Köstüms- und Outfitquatsch.

Der DLC ist halt ein "bequemer" Weg die früheren handelsüblichen Add-On-Discs zu ersetzen. Und es hat ja soweit man das sehen kann auch echt geklappt.

Und auch hier wieder das alte Lied: Die physischen Inhalte verschwinden nach und nach aus dem Regal, in einigen Jahren wird's da nix mehr oder sehr wenig zu geben. So gut wie jedes Game setzt auf Online-Aktivierung, Patches brauchen mehrere GB Kapazität und, und, und... Leute ohne Internet sind da gearscht und vermutlich ohnehin in der Minderheit.

Der Rückblick: Lange hab ich gebraucht, um diesen Weg zusätzlicher Inhalte zu akzeptieren, letztlich hab ich den Scheiß geschluckt, ein bitterer Nachgeschmack bleibt trotzdem.
Der Ausblick: Genau wie die digitale Distribution von Vollversionen per Steam, Origin etc. werden auch die DLC ihren Platz finden und irgendwann nicht mehr wegzudenken sein bzw. viele Entwickler (die meisten sind's ja schon) auf den Zug aufspringen.

Wenn man natürlich wieder diese neuerlichen Dinge von Origin, über PC-Schnüffeleien liest, kann man wieder sonst nen Hals kriegen, andere Dienste werden auf "das ein oder andere abgespeicherte File" auf der Platte sicherlich auch schon was wissen. Da braucht man sich nix mehr vor machen...

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Thursday, 24. July 2014, 17:00
by Notarzt
Ich habe bisher noch nie einen DLC gekauft. Wenn, dann habe ich nur einen Token eingelöst, wenn er z.B. für Vorbesteller beilag.

Auch ansonsten habe ich bisher keinen DLC gekauft. Wenn mir ein Spiel gefällt, warte ich in der Regel eine Weile, um zu gucken, auf welcher Konsole es am besten läuft. Dann entscheide ich mich für eine Version und gucke, wie es da mit Support / Patches läuft. Wenn alles klar geht, kaufe ich den Titel, sobald er sich in einer für mich akzeptablen Preisregion befindet.

Es gibt aber auch Spiele, bei denen ich das ähnlich halte, sie aber nicht kaufe. Denn in der Regel kann man von vornherein sagen, ob eine Gold- / Complete- / GotY Edition erscheint. Im Take 2 / Rockstar-Universum ist das ja mittlerweile Standard. GTA IV, Red Dead Redemption, Borderlands, Borderland 2 usw. waren ja alle vorhersehbar.

Wir pflegen ja nicht umsonst den "Aktualisierte / erweiterte Konsolen- und PC-Versionen"-Thread :)

Und so halte ich das auch: Ich versuche immer, eine möglichst 'vollständige' Ausgabe eines Spiels zu bekommen. Vollständig bedeutet für mich, dass DLC, Patches und Updates ins Spiel integriert sind und/oder auf einer zusätzlichen Disc dem Spiel zumindest beiliegen. So habe ich selbst die Kontrolle über den DLC.


Diese Vorgehensweise bedeutet für mich natürlich auch, dass man teilweise ein bis zwei Jahre warten muss, bis man ein gewünschtes Spiel guten Gewissens kaufen kann. Aber das nehme ich sehr gern in kauf, wenn ich dafür maximalen Inhalt zum niedrigsten Preis bekomme.

So gesehen hat DLC eigentlich nur dafür gesorgt, dass ich keine Spiele mehr nahe dem Veröffentlichungszeitpunkt zum Vollpreis kaufe. Denn ich warte so lange ab, bis ich sicher bin, dass nicht doch noch eine Gold- / Complete- / GotY Edition erscheint. Wenn dann doch eine erscheint, die alles auf Disc hat, kaufe ich die. Falls sie nur Tokens hat, greife ich für 10 oder 20 Euro die bis dahin günstige Erstauflage ohne DLC ab.


Qualitativ war DLC bisher nicht wirklich relevant. Ein paar Beispiele:

Borderlands (Game of the Year Edition) + Borderlands 2 (Game of the Year Edition)
- Zwei großartige Shooter mit einem (für heutige Verhältnisse) riesigem Umfang. Nach dem ich jeweils die Haupt-Kampagne durchgespielt habe, hatte ich gar keinen zusätzlichen Bedarf mehr. Ich habe zwar den ganzen DLC, gespielt habe ich ihn aber nicht. Außer "The Zombie Island of Dr. Ned", den ich sehr sehr geil fand.
Ansonsten haben die Borderlands-DLCs ja einen sehr sehr guten Ruf. Ich denke, dass Gearbox hier sehr sehr viel richtig gemacht hat, im Vergleich mit anderen Herstellern. Qualität und Quantität stimmen hier jedenfalls. Wenn der Rest, den ich wie gesagt nicht kenne, nur halb so gut ist, wie "Zombie Island of Dr. Ned", dann ist das sein Geld wert.


Dark Souls: Prepare to Die Edition
- Nach dem Hauptspiel hatte ich erst mal die Schnauze randvoll, dass war hart genug. "Artorias of the Abyss" habe ich danach nicht mehr angefasst.


Dragon's Dogma: Dark Arisen
- Das spiele ich aktuell noch. Das Hauptspiel hat schon einen entsprechenden Abnutzungsfaktor, ich weiß nicht ob ich danach noch die Hardcore-Inhalte spiele muss/will. Bisher ist das Hauptspiel schon "gut". Wirklich gut! Ob ich es am Ende noch so gut finde, dass ich noch mehr machen will, um auch das letzte aus der Software herauszuholen!? - ich wage mal eine Prognose: Eindeutig nein.


Grand Theft Auto IV & Episodes From Liberty City: The Complete Edition
- Ich bin mit GTA IV eingestiegen, in der Erwartung einen Gangster-Thriller zu spielen. Was ich vorfand war aber eine Fahr-/Flirt-/Alltagssimulation. Nach ca. fünf Stunden hab ich es dann sein gelassen, da ich meine "Freunde" und das ganze lästige Weiberpack leider nicht erschießen konnte. Und die zweite Disc mit den "Episodes From Liberty City" habe ich bis heute noch nicht mal aus der Verpackung geholt.


Left 4 Dead (Game of the Year Edition)
- Eines meiner am meisten gespielten Titel der vergangenen Generation. Über 600 Stunden stecken in dem Spiel. Den Survival-Mode aus dem enthaltenen Survival Pack fand ich aber so scheiße, dass ich ihn nach einmal ausprobieren nie mehr genutzt habe.


Red Dead Redemption (Game of the Year Edition)
- Hier habe ich zumindest "Undead Nightmare" einmal durchgespielt. Das war aber maximal "nett", kein Vergleich zum grandiosen Hauptspiel. Völliger Blödsinn der DLC und überhaupt kein Mehrwert. Ich hätte viel lieber gewusst, wie es mit seinem Sohn Jack Marston weitergeht.


Saints Row: The Third (The Full Package)
- Ich habe schon "Saints Row 2" sehr gerne gespielt. Es war einfach wie GTA IV, mit dem Unterschied das es riesigen Spaß gemacht hat. Man muss die Leute nicht daten, sondern umlegen. Das war ein großes Plus!
Auch der dritte Teil geizte nicht mit irren Ideen und war zum Teil total Over the Top inszeniert. Das Spiel war stellenweise schon ein Mindfuck, aber im positiven Sinne. Es gab so viele verrückte Sache, die es abgesetzt haben vom Rest. Die beiliegenden DLC-Inhalte waren dagegen jetzt nicht so ... ähm ... "gut". Das Hauptspiel war irgendwie "geil verrückt", der DLC einfach nur dumm. Diese ganze Bling-Bling-Katzen-Mäuse-Prof.-Genki-Scheiße hat mich persönlich überhaupt nicht angesprochen.


So gesehen ist der DLC für mich bislang relativ egal gewesen. Aber ich will mich auch gar nicht beschweren! Das ist sogar gut so. Wo kämen wir hin, wenn essentielle Bestandteile eines Spiels als DLC nachgereicht würden!?

Die Frage, ob DLC in der "Mitte" angekommen ist resp. zunehmen wird, muss nicht diskutiert werden. Das sollte für jeden offensichtlich sein. Und ich bin mir sicher, dass wir uns in der Hinsicht warm anziehen können. Ich war mal hauptsächlich PC-Spieler, dass habe ich aber angesichts der Lage mit DRM ganz beerdigt.


Ich werde jedenfalls auch in der jetzt aktuell anstehenden Generation genau so handeln. Der Kauf einer PS4 ist nach Xbox und Xbox 360 schon gesetzte Sache. Fuck you Microsoft, ich könnt eure DRM-Politik in Zukunft ohne mich fahren. Und da werde ich ähnlich vorgehen: Gucken / Informieren, abschätzen und abwarten. Und dann versuchen, eine möglichst vollständige Version zu ergattern.


MfG

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Thursday, 24. July 2014, 17:17
by 100%Milk
Notarzt wrote:Qualitativ war DLC bisher nicht wirklich relevant. Ein paar Beispiele:
Watt? "Diese DLCs hier sind scheiße, ich habe sie gar nich gespielt."?
Aber jajaja, die gute alte Zeit ist dahin.

DLC is ne logische Weiterentwicklung der klassischen AddOns gewesen. Finde ich nicht schlimmer/besser als digitale Spiele generell. Gefällt mir nicht wirklich, aber wenn man aktuelle Spiele auf dem PC legal spielen will kommt man kaum noch mehr drumherum. Und wer über so Sachen wie Kostüm DLCs heult soll se doch einfach nicht kaufen. Ist ja nicht so das einem damit etwas essentielles vorenthalten werden würde.

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Thursday, 24. July 2014, 18:31
by Vicarocha
Sorry, aber DLC waren, sind und bleiben für mich ein absolutes No-Go!
:kotz:

Ich sehe das ähnlich wie unser Noti: DLC, den ich via Token dank irgendwelcher Vorbestellungen, Sammlerversionen o.ä. abbekomme, streiche ich natürlich ein, aber ich gebe nicht extra Geld dafür aus... tatsächlich finde ich überaus beschissen, diese oder jene Inhalte an bestimmte Vorbestellungen, Versionen o.ä. zu koppeln, genau so, wie ich das kalte Kotzen bekomme, wenn bei (oder sogar noch vor) der Veröffentlichung bereits DLC angekündigt (oder direkt mitveröffentlicht wird); nach wie vor ist da meist transparent, dass man Inhalte vorher entfernt hat, um sie dann nochmal extra zu verkaufen.

Ich stelle mir lieber ein "altmodisches" Add-on mit 'ner hübschen Pappbox (oder sei es auch nur eine Plastikhülle) in den Schrank... digitale Inhalte beissen sich mit meinem Sammlerethos und ich will was handfestes. Ich bin generell kein Freund der digitalen Distribution von Spielen; wenn ich nichts verpacktes bekomme, lasse ich es halt bleiben (ungeachtet dessen, dass ich mir während meiner aktuellen finanziellen Durststrecke hier und da ein paar Steam-Keys für diverse Spiele habe schenken lassen und selbst Mal bei einem Humble Bundle zugeschlagen habe... die meisten habe ich mir dann irgendwann als physische Version nachgekauft, um sie ins Regal zu stellen).

Auch ich möchte als Sammler i.d.R. "eine möglichst 'vollständige' Ausgabe eines Spiels [...] bekommen" - alleine shcon der Zukunft wegen - und warte gerne länger, um mir eine komplette GotYE o.ä. zu kaufen (danke an dieser Stelle für den "Aktualisierte / erweiterte Konsolen- und PC-Versionen"-Thread, der mich schon von einigen Fehlkäufen abgehalten hat). :-)

Sammeln ist mir halt so wichtig wie das Spielen selbst, ein integraler Teil meines Hobbies.

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Thursday, 24. July 2014, 21:10
by Notarzt
Der Vergleich DLC <> Arcade Automat ist genau so gern genommen wie völliger Humbug. Natürlich zahlt man am Automat per Continue - Das ist das Geschäftsmodell eines Automatenspiels. Aber es ist eben genau das: Ein Automatenspiel!

Der gedankliche Bogenschlag zu DLC für eine Heimversion auf einer Konsole oder einem PC-Spiel leuchtet mir absolut nicht ein. Der Automatenbetreiber generiert seinen Umsatz per Münzzahlung, um die Hardware abzuzahlen. Der Softwarehersteller an der Konsole macht das mit dem Verkauf einer Nutzungslizenz. Diese Lizenz kostet in der Regel 50 - 60 Euro. Damit ist der Deal zwischen mir als Kunden und dem Anbieter der Software schon durch.


Neu ist nur, dass der "brauchbare Umfang" der Nutzungslizenz (der zugegebener Maßen zu allen Zeiten starken Schwankungen unterworfen war) immer geringer wird. Bzw. Teile des Umfangs nur noch gegen eine zusätzliche Nutzungslizenz (nämlich die des DLC) kostenpflichtig 'nachgereicht' wird.

Der Automat nimmt pro Continue Geld für eine definierte Spielsoftware. Der DLC 'ändert' aber Teile des Spiels bzw. fügt Dinge hinzu. Da habe ich aber im Vorfeld schon meine 60 Euro bezahlt, allein nur damit ich das Hauptprogramm spielen 'darf'. Die Gemeinsamkeiten mit einem Automaten sind damit offensichtlich: Es gibt keine.


Erschwerend kommt der von Vic genannte Punkt hinzu: Bereits erstellte Inhalte werden gar nicht erst ins Spiel integriert, sondern bewusst am Tag der Veröffentlichung als kostenpflichtiges Extra dazu verkauft. Oder wie Capcom es gern tut: Das gesamte Spiel ist schon auf der Disc, genau wie der DLC. Er verbirgt sich somit nur hinter einer Bezahlschranke.


Damit kommen wir zum zweiten gern in Anspruch genommenen Vergleich: DLC sind die neue Variante des Add-Ons. Auch das ist völliger Blödsinn.
Ein Add-On in seiner Urform sollte ein wie auch immer geartetes Hauptspiel sinnvoll ergänzen und erweitern. Somit gab es effektiv zwei Arten von Spielern: Die mit Add-On und die ohne Add-On. Der Rest war fix. Die Erweiterungen bezogen sich insbesondere darauf, die Anregungen der Fans zu berücksichtigen und die "Mängel" des Hauptprogramms abzumildern.

DLC KANN eine solche Aufgabe durchaus erfüllen und es gibt auch einige DLCs, die das durchweg tun! Die große Masse an DLC tut dies aber nicht! Sie flankieren lediglich die Veröffentlichung eines Spiels und dienen dazu, durch Anfüttern der Spielerschaft aus dem gleichen Quellcode mehr Umsatz zu generieren. Die wirklich großen und umfangreichen DLCs, denen man den Charakter eines Add-Ons zusprechen kann, lassen sich an zwei Händen abzählen.

Man könnte für Spiel X die Erweiterung Y ein paar Monate nach Release veröffentlichen, um so den Wünschen der Fans gerecht zu werden. Dann zahlen alle einmalig 20 oder 30 Euro / Dollar und die Sache ist geritzt. Das macht aber niemand mehr! Statt dessen werden alle paar Wochen eine Hand voll Maps für 10 - 15 Euro verkauft. Es gibt Spiele, bei denen der Wert des DLC das vier- oder fünffache des Kaufpreises beträgt (Dead or Alive 5 anyone!? :) ).

Wenn man aber den "Änderungsumfang" dieser DLCs in Relation zu einem guten alten Add-Ons bringt, stellt man fest, dass der "Endpreis" nur noch als Betrug/Abzocke am Kunden bezeichnet werden kann.


Egal wie man das sieht: Das Geschäftsmodell von DLCs und insbesondere "Microtransaktionen" basiert auf der simplen Regel "Kleinvieh macht auch Mist". Der Kunde verliert durch die Zahlung von unzähligen kleinen Beträgen die Übersicht und merkt nicht mehr, wie viel er defacto für wie wenig Inhalt bezahlt.

Das Problem ist nicht, dass es so etwas gibt oder das es so gemacht wird. Das Problem ist die Massen an Schlaf-Schafen da draußen, die darauf hereinfallen und es mit sich machen lassen :( Wenn es sich Mangels Verkaufszahlen nicht lohnen würde, hätte man die DLC-Angebote längst verringert oder abgeschafft.

Neue Verfahren sieht man derzeit ganz schön bei Titanfall. Da gibt es ein kleines Mappack für 5 Dollar. Wer das kauft, landet automatisch in einem Pool aus Spielern, die diesen DLC ebenfalls haben. Somit wird die Spielergemeinde gezielt zerschlagen / aufgetrennt. Wenn ich mit meinen Kollegen spielen möchte, die den DLC haben, dann muss ich ebenfalls den DLC kaufen, um in den gleichen "Pool" bei der Spielerauswahl zu gelangen. Man verhindert hier gezielt durch fehlende "Abwärtskompatibilität", dass Nicht-DLC-Käufer noch mitspielen können.

Und genau diese Art von Restriktionen wird in Zukunft noch zunehmen. Man wird seitens der Hersteller immer sagen können: "Das ist alles freiwillig, ihr müsst solche Angebote ja nicht kaufen!" Wer aber effektiv noch mitspielen will, muss diese Dinge kaufen, weil er sonst irgendwann auf keinen Host mehr drauf kommt. Paywall durch die Hintertür, einfach weil man irgendwann in Gruppenzwang kommt.

Und was auch wirklich erstaunlich ist: Gucken wir uns doch mal wirklich große und umfangreiche DLCs an: Zum Beispiel die Zusatzinhalte für Borderlands 1/2 oder GTA IV. Da sind schon die Hauptspiele enorm umfangreich und kriegen dann noch solche Sahnestücke oben drauf. Das ist nur fair, obwohl sie es gar nicht nötig hätten.
Aber diese ganzen B-, C- und D-Titel, die für sich allein genommen schon kaum etwas bieten, die werden noch extra durch DLC ausgeschlachtet. Man könnte auch behaupten, dass weniger gute Spiele durch DLC noch 'schlechter' werden.

Wie gesagt, dank DLC kaufe ich nichts mehr direkt zum Vollpreis, sondern warte in Ruhe ab, bis die vermeintlich beste Fassung eines Spiels erscheint.

MfG

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Friday, 25. July 2014, 04:58
by bionixxx
Ich klemme mich da meinungstechnisch an vic. Dlcs gehören auf nen träger gepreßt, in ne box gestopft und in add-on umgetauft in den schrank gestellt. Dinge wie zb die borderline addon dvds finden meinen vollen zuspruch und werden gekauft. Alles andere gehört eben nicht zu (meinem) spiel.

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Friday, 25. July 2014, 09:57
by Motoko
Also ich bin dann doch irgendwann mal eingeknickt und habe das ein oder andere Map-Pack gekauft. Genau aus diesem Grund (z.B. bei Battlefield):
Notarzt wrote:Wenn ich mit meinen Kollegen spielen möchte, die den DLC haben, dann muss ich ebenfalls den DLC kaufen, um in den gleichen "Pool" bei der Spielerauswahl zu gelangen. Man verhindert hier gezielt durch fehlende "Abwärtskompatibilität", dass Nicht-DLC-Käufer noch mitspielen können.
Es wäre aber auch möglich gewesen, sich mit den anderen abzusprechen und halt nur die Standard-Maps zu spielen. Aber irgendwie hat es mich dann doch gejuckt ^^ Manch DLC hatten wir uns mittels Lizenzübertragung geteilt, aber das ging nur ab und zu.


Bei Autorennspielen würde ich eventuell mal ein Fahrzeug kaufen, das ich mal selber gefahren bin. Also so alte Klapperkisten... das erste Auto... Suzuki Alto GL und den dann bis zum Maximum tunen :blueeye: Oder einen Opel Ascona, Commodore... So was habe ich aber bspw. bei Forza noch nie gesehen.

Und da ich es im Moment noch nicht mal schaffe, den "normalen" Umfang eines Spiels zu Ende zu bringen, spielen Erweiterungen für mich eh kaum eine Rolle.

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Friday, 25. July 2014, 15:57
by esn
dlc's nutze und kaufe ich nur, wenn sie nachträglich als goty-edition auf dem datenträger ohne jegliche online-anbindung kommen. alles andere ist keine option für mich!

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Saturday, 26. July 2014, 09:43
by PaulBearer
Ich kaufe auch schon mal DLC, wenn es das Spiel sinnvoll erweitert, z.B. die Dragonborn-Erweiterung für Skyrim, die dem Spiel wirklich viel Umfang hinzufügt. Allerdings wäre es mir lieber, wenn man Spiele komplett verkauft und die auch umfangreich genug sind, daß es keinen DLC braucht. Und eigentlich habe ich bei den meisten Spielen, bis ich durch bin (wenn überhaupt), schon "genug" davon gesehen und spiele lieber was ganz neues.

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Saturday, 26. July 2014, 22:34
by Notarzt
Motoko wrote:Bei Autorennspielen würde ich eventuell mal ein Fahrzeug kaufen, das ich mal selber gefahren bin ...
Ich behaupte hier an dieser Stelle einfach mal: Es ist einfacher, sich einen Sportwagen im echten Leben zusammen zu sparen, als ihn ohne Micropayment einfach nur durch sammeln der In-Game-Währung in "Gran Turismo" oder "Forza" freizuspielen :mrgreen:

MfG

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Wednesday, 30. July 2014, 14:51
by LIH
Mir geht es da wie Notarzt. Wenn ich vermute, bzw. schon weiß, dass ein Spiel wahrscheinlich bald als GotY oder Complete Edition rauskommen wird und ich das Spiel auch nicht unbedingt gleich brauche, dann warte ich eben ab.
Kostüme und sonstige Mini DLCs ohne wirklichen spielerischen Mehrwert rühre ich aber erst gar nicht an.
Aber kleine Missionen oder sonstige Singleplayer DLCs nehme ich doch immer mal wieder mit, aber ich warte dabei immer auf einen erheblichen Preisnachlass.

Nun ja, DLCs kann man als eine logische Weiterentwicklung von Addons sehen, ich würde es speziell schon als eine Evolution davon sehen (nicht unbedingt zum Besseren), da ja nun wirklich jeder kleinste Scheiß mal schnell als Download angeboten werden kann.
Kleinere DLCs wären früher ja gar nicht denkbar gewesen. Extra ne CD pressen, Verpackung anfertigen, bei der USK einreichen und im Handel vertreiben? Das gab es ja nur bei vollwertigen Addons. Was auch nicht bedeuten soll, dass jedes Addon reichhaltig an neuen Inhalten war (Star Trek Voyager Elite Force Expansion Pack ist so ein negativ Beispiel).
Aber in der Regel hatte man mit einem Addon noch mal einen Spielumfang der etwa 50% des Hauptspiels beinhaltete.
Und früher konnte man sich ja fast schon darauf verlassen, dass es zu einem erfolgreichen Spiel 1 Addon geben wird. Ausnahmen werden wahrscheinlich die Regel bestätigen, aber in meiner Erinnerung gab es wie gesagt höchstens 1 Addon. Während man sich heute darauf verlassen kann, dass ein erfolgreiches Spiel mindestens einen Season Pass kriegen wird. Und Borderlands 2 versucht doch jetzt auch diese Regel zu brechen, oder wie ist das?

Ich finde es nur irgendwie schlimm, wie (in der Presse) jeder vergessen hat, wie viele Sachen man früher kostenlos als Patch bekommen hat. Wenn man will, kann man das ja auch als kostenlosen DLC bezeichnen, aber DLC verbindet man ja immer mit Mehrkosten.
Neue Multiplayer Karten oder Spielmodi waren da ja an der Tagesordnung. Selbst ein Call of Duty, welches man ja heute als den Inbegriff fehlgeleiteter DLC Politik ansieht, hat ja noch mit Teil 4 Modern Warfare kostenlos Multiplayer Karten raus gegeben.

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Saturday, 2. August 2014, 20:27
by LiquidSnakE
Dass die Zukunft digital sein wird, sollte mittlerweile offensichtlich sein. Das wichtigere Industrie-Argument für DLC ist, dass er für Entwickler und Publisher äußerst profitabel ist. Downloads bedürfen keiner Herstellung, keinem Vertrieb, erlauben absolute Preiskontrolle, außerdem sitzen Entwickler zwischen Fertigstellung und Release eines Titels nicht mehr herum, sondern werkeln bereits am ersten DLC - und es lässt sich natürlich mehr Profit aus einem Projekt herausholen, wenn Teile daraus einfach entfernt und als DLC veröffentlicht werden.

Auch ich habe mittlerweile Berge an DLC angehäuft (alleine bei Steam habe ich lt. eigener Statistik 257 DLCs registriert) und bin durchaus der Meinung, dass es Inhalte gibt, die definitiv ihr Geld wert sind. Aus dem Stehgreif fallen mir beispielsweise Dead Space 3: Awakened, BioShock 2: Minerva's Den oder die diversen Fallout- und Mass Effect-DLCs ein, von denen einige sehr gut waren (z.B. Fallout 3: The Pitt, Fallout: New Vegas - Old World Blues oder Mass Effect 3: From Ashes) ein. DLC pauschal zu verurteilen finde ich also falsch - es ist mir lieber, durch günstigen DLC etwas mehr aus dem Grundspiel herauszuholen, als ein uninspiriertes Sequel mit Add-on-Charakter zum Vollpreis zu veröffentlichen.

Ich persönlich habe für das DLC-Prinzip insofern Verständnis, als dass niemand zum Kauf gezwungen ist. Dass die Spieler es trotzdem tun, ist ihre eigene Schuld, nicht die des Angebots. Niemand müsste beispielsweise Map Packs für Call of Duty zum Preis von 15 Euro kaufen - hält die Millionen Gamer da draußen aber nicht davon ab. Wer sich anschließend noch wundert, dass die Konkurrenz (z.B. EA) nachzieht und nun auch 10+ Euro für etwas verlangt, das vor 10 Jahren noch "selbstverständlich" gratis war, muss schon reichlich naiv sein.

Natürlich wäre es mir lieber, von Beginn an ein komplettes Spielerlebnis zu bekommen, wie es "früher" eben auch möglich war, nur sieht der aktuelle Zeitgeist so aus, dass Publisher gerade bei AAA-Titeln obszöne Mengen an Geld in die Entwicklung pumpen - was früher bei Entwicklungsbudgets die Ausnahme war, ist heute zum Regelfall geworden. Wie schon angesprochen, ist DLC ein lukrativer und effizienter Weg, auch an bereits verkauften (und sogar gebraucht erworbenen) Spielen zu verdienen - wenn ich während der Entwicklung so viel Cash verbrenne, dass ich knapp am Bankrott vorbeischramme, ist völlig klar, dass ich so viele Einnahmequellen wie möglich brauche. An diesem Werdegang ist aber niemand anderer als die Spieler selbst schuld. Würde von Seiten der 1337-b00ns nicht immer sofort gemotzt, wenn die Optik eines neuen Titeln nicht von einer gewaltigen Marken-Engine gespeist wird, sich die Ingame-Physik nicht mindestens auf Euphoria-Niveau bewegt, nicht mindestens 5 Hollywood-Stars Teil der Voice Cast sind, der Soundtrack nicht aus der Feder berühmter Musiker und Bands stammt und nicht mindestens 10 verschiedene Multiplayer-Modi samt Coop zur Verfügung stehen, wären Publisher und Entwickler nicht zum Einsatz von personellen und finanziellen Ressourcen gezwungen, die jede noch so aufwendige Filmproduktion in den Schatten stellen.

Problematisch wird es für mich in erster Linie, sobald der DLC-Dschungel perverse Ausmaße annimmt - etwa, wenn jeder größere Händler seinen eigenen, exklusiven Pre-order-DLC hat; ein Trend, der, wie man so hört, auch eher zu- als abnehmend wird. Hier ist jedoch - wieder einmal - einzig und alleine der mündige Konsument gefordert - ist dieser nicht imstande, seiner Ablehnung gewisser Businesspraktiken durch Verzicht Ausdruck zu verleihen, verdient er es, als Konsequenz künftig seine Games nur mehr scheibenchen- bzw. episodenweise geliefert zu bekommen. Es ist natürlich sehr einfach, die böse, gierige Industrie für alles Böse auf dieser Welt verantwortlich zu machen - und teilweise sind solche Vorwürfe auch berechtigt -, am Ende des Tages muss aber jeder für sich entscheiden, ob er diese Angebote - denn es sind und bleiben Angebote, ein Kaufzwang besteht nicht - wahrnimmt. Nennt sich auch Eigenverantwortung.

Abschließend noch eine Anmerkung:
LIH wrote:[...]

Was ich der bisherigen DLC Politik zugute halten kann ist jedenfalls, dass ich noch nicht erlebt habe wie ein Spiel, bzw. die Story eines Spiels zerstückelt wurde und womöglich das Ende als DLC nachgeliefert wird. Diese Angst hat es ja anfangs aus gutem Grund gegeben.
Watch this.

And this.

Wurde also durchaus schon gemacht.

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Monday, 4. August 2014, 20:46
by Df3nZ187
Also ich habe auch jede Menge DLCs (Steam sagt: 210 Spiele zu 282 DLC!), teilweise durch GOTY-Versionen und ähnliches, teils auch wirklich direkt gekauft. (wenn es keine Sammel-Edition gibt helfen ja immer noch die Sales)
Für mich unterscheidet sich das Ganze auch in zwei grundlegende Arten, der DLC der eine echte Erweiterung des Spiels ist und mit dem guten alten Add-On gleichgesetzt werden kann, und die DLCs die unnützen Krimskrams oder sogar zusätzliche Spielmechanik liefern, wobei ersteres einfach pure Geldmacherei und letzteres eine Unverschämtheit ist.

Beispiele für richtig gute DLCs wurden ja schon zu Hauf genannt: Fallout 3/NV, div. Mass Effect DLCs, u.v.m.
Für mich auch immer toll Erweiterungen im Strategiebereich, z.B. Brave New World für Civ 5 oder (sogar kostenlos) der Harmony DLC für Endless Space, aber auch neue Clans und Kampagnen für Shogun 2.
Es ist immer schön für tolle Strategietitel neue Szenarien, Fraktionen oder einfach nur Technologien zu bekommen. (so fern das Preis-Leistung-Verhältnis stimmt und nicht wie bei Tropico 4€ für ein neues Gebäude gefordert werden)

Bei den Negativbeispielen hätte ich z.B. Borderlands 2 einzuwerfen, das einerseits gute DLC zu bieten hatte, aber auch einen riesige Ladung an Crap wie Skins oder Super-Mini-Missionen bis dahin das allein die DLCs irgendwann zusammen bald 200€ gekostet hätten. (wobei das noch nicht mal die Obergrenze ist, es gibt Spiele die Kosten mit ihren DLCs inzwischen 300-3.000€)

Ebenfalls Negativbeispiel ist Tomb Raider, wo man bestimmte Skills nur als DLC bekam.
Das ist aber auch bisher mit das stärkste in Richtung "Zerstückelung des Spiels" das mir bisher untergekommen ist.

Was ich aber auch immer sehr ärgerlich finde ist wenn einem das Spiel die DLCs ständig vor die Nase hält.
Meist ja gottseidank nur in irgendwelchen Menüs wo bei jedem Start endlose Sekunden mit der Suche nach neuen DLCs verschwendet werden, schlimmer wird es aber wenn auch im Spiel selbst (z.B. im Skillbaum) irgend etwas ausgegraut wird und es heißt "haha, nur mit DLC".

Aber um abschließend noch einmal auf meine Spiel:DLC Ratio zurückzukommen. Ich bin wie man sieht tatsächlich jemand der weniger so viele Spiele wie möglich spielt, sondern eher jemand der wenn er ein gutes Spiel gefunden hat lange bei diesem bleibt und gern versucht alles mögliche aus ihm rauszuholen. Es ist völlig normal das ich gute Spiele min. 2-3 mal durchspiele (es gibt auch spiele die habe ich min. 10 mal durchgespielt) und wenn es die Möglichkeit gibt da noch Extra-Inhalte zu bekommen bin ich immer gern bereit diese zu nutzen, solang es sich irgendwie noch im erträglichen Rahmen hält.

Re: DLC - Ein Rückblick und Ausblick

Posted: Wednesday, 20. August 2014, 14:28
by Stefan
Notarzt wrote:Ich behaupte hier an dieser Stelle einfach mal: Es ist einfacher, sich einen Sportwagen im echten Leben zusammen zu sparen, als ihn ohne Micropayment einfach nur durch sammeln der In-Game-Währung in "Gran Turismo" oder "Forza" freizuspielen :mrgreen:
So, mit Mitte 30 fange ich jetzt auch mal mit "früher" an. Früher schaute man bei DLH nach, wenn man etwas nicht freispielen wollte und tippte einen Cheat-Code im Spiel ein. Voilà, das gewüschte Objekt der Begierde ist freigeschaltet. In hartnäckigeren Fällen benutze man einen HEX-Editor um Werte im Savegame zu bearbeiten und z. B. auf FFFFFF zu setzen und schon hatte man genug Ingame-Währung/Punkte (16 Millionen nochwas) um sich alle bessere Items kaufen zu können. War zwar nicht besonders ehrenhaft, aber es hat früher wenigstens nichts gekostet.