bionixxx wrote:Ich wünschte mir grade ich wäre lieber vom heroin abhängig gewesen, das täte weniger weh
Je nachdem. Es gibt Leute, die damit wunderbar leben können, abseits jeglicher Trainspotting/Jim Carroll/Christiane F./Requiem-Klischees.
Ohne spartanische Wohnungen (1-Zimmer, Matratze, Bad-Klischee), am sozialen Leben teilnehmend, ihrem Job nachgehend.
Ich habe Leute getroffen, die sind über 40 und machen das "ihr Leben lang" und haben trotzdem grade ihren Meistertitel erworben, nebst intaktem Freundes-, Familienkreis.
Ich habe auch welche gesehen, die sich in "gemütlicher Runde" ihr Zeug in der Suppenkelle aufkochen und sich sagen;
"Scheiss drauf! Denn hab ich eben nur 'ne Matraze, 'n Kühlschrank und 'n halben Tisch! Egal, DIESER Rausch ist es wert. Dieser Rausch ist ALLES wert.
Ich führe jetzt mit meiner Gammelwohnung und meinem halbkaputten Körper immernoch ein viel besseres Leben als vorher. Und wenn ich weg bin, bin ich eben weg."
Diese Menschen haben sich arrangiert (oder abgefunden) und es geschafft, dieses Scheisszeug (wie auch immer) in ihr Leben zu integrieren.
Aber es gibt natürlich auch diejenigen, die dies nicht können und schon garnicht wollen.
Ganz im Gegenteil. Denen tut es auf jeden Fall höllisch weh (und denen, die ihnen nahe stehen), das kann ich Dir versprechen.
Aber steckt der Fuss erstmal tief genug drin (nach dem dritten bis vierten mal),
kommt man so gut wie garnicht aus diesem Sumpf heraus.
Wenn die Lebensumstände nicht dementsprechend sind,
ist es ein Ding der Unmöglichkeit.
Leider...
Am Silvesterabend nun ist einer meiner besten Freunde und enger Vertrauter durch einen goldenen entschlafen.
Nachdem ich 2006 meinen Vater, 2007 meinen Großvater, 2013 meine Großmutter und mehr als die Hälfte des letzten Jahres meine Mutter auf ihren Sterbebetten gepflegt habe, ist nun das eingetreten, was ich mit am meisten fürchte.
Das ich (wieder) einen Freund zu Grabe tragen muss. Einen von
denen, die "man sich aussuchen kann", wie man so schön sagt..
Nachdem ich meine letzte Katze (Heidi, die vielleicht noch jemand aus dem Katzen-Thread kennt) 2014 in einem fernen Wald begraben habe, nachdem meine.. Erzeugerin sie zu Tode gequält hat, um ihr scheiss christliches pseudo-happy-family-Osterfest durchzuziehen (ich will da jetzt nicht näher ins Detail gehen..) und ich für sie nach der letzten Schaufel Erde nichts weiter tun konnte, als die einzigen Lieder für sie zu singen, die mir grade in meine gequälten Sinne kamen (jenes Snowman-Lied aus diesem Kinderfilm "
Walking in the air" & "
Het beer zal weer vloeien" (zweiteres war nicht unbedingt passend, aber mir fiel wie gesagt nicht viel ein..)), bin ich wieder an einem Punkt, an dem ich für eine(n) Freund(in) im nachhinein nichts weiter tun kann, als etwas unersprießliches wie am Grabe zu singen...
Danke, Bayer & Co.
bionixxx wrote:...ich glaube feuerwehrleuten vertraue ich grundsätzlich noch..
Was du aber für deine Katze noch tun kannst ist, Feuerwehrleuten grundsätzlich
bis auf weiteres erstmal nicht zu vertrauen (falls das von dir nicht sarkastisch gemeint war).
Ich weiß, es gibt genug, die Katzen mögen und auch retten, aber es gibt auch genug andere..
Weiß ich aus eigener Erfahrung.
Als meine Frau mal nachts nicht bei ihr zu Hause war, kam die verdammte Junkiebraut 2 Wohnungen unter ihr auf die Idee,
ihre Plastik-Zieharmonika-Tür anzustecken, um danach zu behaupten, ihr Junkiebruder wäre das gewesen und wollte sie umbringen.
Das war zwar auch ne Klischee-Junkiebude, aber nicht spartanisch eingerichtet, sondern übervoll! Und versifft..
Es gab nur einen Raum in ihrer Butze, in dem man sich aufhalten konnte, solange man in Kauf nimmt,
dass man nicht sauber bleibt oder sich zumindest gefühlt Hepatitis A-Z zulegt.
Zwei der Räume, die ehemaligen Kinderzimmer (ja, sie ist 2-fache Mutter) waren zu dem Zeitpunkt bis Oberkante vollgestopft mit Möbeln,
Unrat, Müll, Kleidung, Spritzen, ohne Ende Kosmetika, geklauten (leeren) Handtaschen, Handys, weiterem Diebesgut und noch mehr Müll & Möbeln.
Und mit Oberkante meine ich Oberkante.
Fatalerweise war die Tür zu diesen beiden Räumlichkeiten eben jene Plastik-Tür.
Glücklicherweise lebte im Untergeschoss eine Bekannte, die uns um 4 Uhr früh telefonisch benachrichtigen konnte.
Naja bla bla, lange Rede, kurzer Sinn - Worauf ich hinaus wollte:
Es ist macht keinen Spass, neben dem qualmenden Haus zu stehen und von den
Brandbekämpfern deines Vertrauens Sprüche wie
"Na und? Lass die Drecksviecher doch verrecken." [sic],
"Nein, nein, da ist niemand mehr drin, wir haben überall geklopft. ...Was Katzen? Pfff...Tzz.." [sic],
"Sind doch nur Katzen!" [sic],
"Die kommen da schon alleine raus. Da sind ja bestimmt Fenster auf, da können die ja rausspringen. [sic, kein Witz] oder
"Ahahaha, als wenn wir wegen den Viechern da reingehen würden!" [sic], etc.
zu hören oder sich durch ein Treppenhaus und eine Horde Feuerwehrmänner in den vierten Stock zu prügeln.
Vor allem nicht, wenn die Feuerwehrleude keinen Zweifel daran lassen, dass ihr z.Z. höchstes Anliegen ist,
einen selbst aus dem Gebäude zu befördern, die Hälfte von ihnen Äxte hat und jeder von ihnen Gasmasken.
Ganz im Gegenteil zu einem selbst.
Ich will Feuerwehrleute hier nicht schlecht machen,
was aber Haustiere angeht, gibt es halt solche und solche.
Sei gewarnt.
Die Katzen haben's übrigens überlebt.
Andere Tiere, die zu der Zeit in der Wohnung waren, leider nicht...
Evtl. lag's auch daran, dass unser Tierarzt in den Folgetagen ohne Benachrichtigung zu 3 oder 4 Terminen nicht erschienen ist.
bionixxx wrote:-herbizied-hersteller
Och, wieso? Monsanto kannst du voll vertrauen.
Agent Orange erfüllt die ihm zugedachten Aufträge heute, wie in den 60ern mit Bravour.
bionixxx wrote:Ich habe so ca 6 expertenmeinungen... :?
Ich hoffe mal das sich nach dem kalten entzug das ganze wieder ein bischen einpendelt....
Ja ja, wo wären wir heute ohne unsere Experten und ihre Meinungen..
Was mir zu Diagnosen noch einfällt:
Interessant ist es auch, wie viele (verschiedene) AIDS-Tests man machen muss und wo (Land, Kontinent)
diese durchgeführt werden müssen, um das gewünschte Ergebnis (bzw. Klassifikation) zu bekommen....
"
Ein Übel gibt es, von dem auf die Dauer die Ärzte uns immer heilen:
Unsere Leichtgläubigkeit ihnen gegenüber."
Das letzte, was die Ärzte für meinen Freund getant haben,
war es übrigens, ihm Wagenladungen an Benzos zu verschreiben.
Naja jedenfalls gute Besserung und viel Erfolg bei deinen Methoden.
Zu denen, Cortison oder deinem Problem kann ich leider nichts sagen, dazu fehlt mir die Kompetenz.
Einen grundsätzlicher Tip aber:
Vor einem Entzug immer informieren & abwägen, ob kalt o. warm angebrachter ist.