Der offizielle Amoklaufthread

Hier kann, darf und soll der Gesprächsbedarf gedeckt werden, der in allen anderen Foren nicht berücksichtigt wird - von Musik über Filme bis zum Alltäglichen eben. Gegen nicht immer ganz ernst gemeinte Beiträge ist in diesem Forum nichts einzuwenden, völlig inhaltslose Threads müssen trotzdem nicht sein!
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LiquidSnakE
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by LiquidSnakE »

SAL wrote:[...]

Blöd.de erklärt Killerspiele:
http://www.bild.de/BILD/news/2009/03/11 ... spiel.html
Wer findet alle Fehler in folgendem Absatz?
bild.de wrote:Die Spielehersteller wandeln beim Begriff Killerspiel auf einem schmalen Grat. Auf der einen Seite sorgt viel Gewalt für hohe Verkaufszahlen. Auf der anderen Seite kann zu viel Gewalt die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) dazu bringen, dem Spiel keine Jugendfreigabe zu geben. Die Folge: Jugendliche scheiden als Käufer aus. Noch härter ist der Fall, wenn sich die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) einschaltet, die ein Spiel bei Gefahr als jugendgefährdend indizieren kann. Dann darf das Spiel nicht in Deutschland erscheinen. Die Spielehersteller versuchen deshalb, die Gewalt zu verschleiern.
:roll: :roll: :roll:
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RoNsTaR
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by RoNsTaR »

Ja mal abgesehen von diesem Schwachfug hätte ich wesentlich mehr negative Polemik erwartet..., naja, diese Scheisse werden wir wohl auch wieder aussitzen.
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Slither
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Slither »

Mal abgesehen davon habe ich eh schon lange kein "Killerspiel" mehr im deutschen Handel gesehen bzw. gekauft. Entweder sind se zensiert oder erscheinen erst gar nicht.

Bild labert eh nur scheisse, genau wie die ganzen anderen Kollegen da.
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caedez
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by caedez »

Ich guck im Moment im Internet "Hart aber fair" ...
Da ging es gerade darum, was seit Erfurt passiert ist.
Fazit: "Verbote kosten nichts, [Schul-]Psychologen schon."
Fand ich erst einmal nicht schlecht ...

EDIT: Diese Psychologin im Studio nervt.
EDIT2: Die zeigen dank "WebTV" nicht mal die Hälfte der vorher angefertigten Filmchen ... Der CS-Beitrag kam zum Beispiel nicht. :motz:
EDIT3: Tom Westerholt ftw! Wolfgang Bosbach :kotz:
EDIT4: Haha von der Leyen hat verloren :D (Verkaufsexperiment)
EDIT5: Die Meinung des Emsdettener Mitschülers ist auch sehr "sinnvoll" gewählt :roll:
EDIT6: Der Aufriss um das Rap-Video ist auch der Wahnsinn ...
EDIT7: Herr Westerholt ist doch nicht sooo toll ;)
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Vicarocha
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Vicarocha »

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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by DooMinator »

Die Diskussion des ganzen ist eh ein sinnloses Unterfangen. Es waren nicht die Games. Es war nicht die fehlende Sicherung der Waffen des Vaters. Es war nicht das "Training" mit SoftAir-Waffen im Keller. Es waren nicht die fehlenden sozialen Kontakte und Sicherungsmechanismen.

Vielleicht kommt irgendwann mal jemand auf den Gedanken, aus dem Zusammenspiel der Sachen ne Begründung zu finden, statt sich motivlos eins rauszupicken?


Ich hab in meinem Leben bestimmt 200 Egoshooter gespielt. Wenn man mir ne richtige Waffe geben würde, wäre die Erfolgsaussicht jemand zu treffen sicher größer, wenn ich die Waffe werf als wenn ich mit ihr schieße...

Ach Menno... Ich wollt schon lange nix mehr zu dem Thema sagen und tu es dennoch immerwieder. Ich bin irgendwie zu inkonsequent :?
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by PaulBearer »

Der Abzockguru Thomas G. Hornauer hat die Chance auch genutzt, seine Fratze in die Kamera zu halten (und den Trauergästen im Weg rumzustehen):

Youtube

Betroffenheits-Stream

Der Kapitalismus und Konsumterror haben den Jungen kaputt gemacht... rufen sie jetzt an um nur 10 Euro...
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cybdmn
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by cybdmn »

n-tv hatte eben ein Special, das erstaunlich nüchtern daherkam, wenn man mal von den Berichten zu den Trauernden absieht. Es kam mehr oder weniger alles zur Sprache, von den Waffengesetzen über Killerspiele bis hin zu Schulfestungen. Ich war ehrlich überrascht, wie die das ohne Polemik rübergebracht haben. Gut, die haben einen Psychologen interviewt, nicht Pfeiffer. Dafür können die sich ein Lob ankreiden, das war Journalismus, wie er sein sollte.
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DooMinator
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by DooMinator »

cybdmn wrote:n-tv hatte eben ein Special, das erstaunlich nüchtern daherkam, wenn man mal von den Berichten zu den Trauernden absieht. Es kam mehr oder weniger alles zur Sprache, von den Waffengesetzen über Killerspiele bis hin zu Schulfestungen. Ich war ehrlich überrascht, wie die das ohne Polemik rübergebracht haben. Gut, die haben einen Psychologen interviewt, nicht Pfeiffer. Dafür können die sich ein Lob ankreiden, das war Journalismus, wie er sein sollte.
Erwartet man gar nicht von nem Sender, der zur RTL-Gruppe gehört :)

Hab den Bericht auch gesehen. Kann nur zustimmen, da war viel Wahrheit dran.
Aber hey, so ist das nunmal. Journalismus soll eigentlich nur die Fakten vermitteln, der Konsument sich dann die Meinung aufgrund der Fakten bilden. Das passiert aber de facto nicht mehr, heute kriegt man die richtige Meinung gleiuch mitgeliefert.

In meinen Augen sollte es auch heißen
"Wir BILDen deine Meinung"
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Sven
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Sven »

Wenn niemand etwas dagegen haben sollte, würde ich folgende Kolumne die Tage auf unsere Homepage (japp, die gibt es auch noch!) stellen:
Wenn Massaker langsam zum Alltag werden

Vielleicht ist es tatsächlich das Beste, das Geschehen in Winnenden erstmal lediglich als ein weiteres Schulmassaker darzustellen und der Öffentlichkeit einen Täter zu präsentieren, der alle oberflächlichen Anforderungen an das gemeinhin bekannte Profil derartiger Einzelgänger erfüllt. Es dürfte vor allen Dingen den direkt Betroffenen, von denen kurz nach den Ereignissen verständlicherweise keine differenzierte Betrachtung verlangt werden kann, zumindest ein wenig helfen, mit der Situation umzugehen und sich selbst darin einzuordnen. Mit den besten Wünschen versehen, dass sich die bleibenden psychologischen Schäden in Grenzen halten werden: Hierfür heiligt der Zweck jedes Mittel.

Dabei wird gar nicht zu Unrecht auf die Parallelen der Massaker in den letzten Jahren hingewiesen - sie sind auch nur schwer zu leugnen und vermutlich sogar vom Täter beabsichtigt gewesen. Es sollten nur auch alle Parallelen genannt werden: Neben dem Konsum der einschlägigen Musik und Videospiele, Kontakten zu gewaltbereiten Subkulturen und der problemlose Zugang zu Handfeuerwaffen ist es auch die Erkenntnis darüber, dass es sich bei den Tätern durchweg um Jugendliche bzw. junge Erwachsene handelt, denen man so etwas nicht zugetraut hätte. Außer ihnen weiß niemand genau, wieso sie es für erstrebenswert hielten, derart aus der gesellschaftlichen Mitte auszubrechen und zu welchem Zeitpunkt dieser Entschluss getroffen worden ist. Genau deswegen sind solche Taten trotz vermeintlicher Nachahmungsmotive auf erschütternde Weise einzigartig und konfrontieren die Verbliebenen mit der eigenen Ratlosigkeit jedes Mal aufs Neue.

Dass die öffentlich geführten Diskussionen zur Ursache der vergangenen Massaker sich bevorzugt auf einschlägige Massenmedien zu Lasten tiefgründiger Gesellschaftskritik versteiften, soll hier nicht getadelt werden - es ist zugegeben der bequemste Weg, mit der Thematik umzugehen. Nur dieses Mal wären solche Debatten nicht nur wenig sachdienlich, sondern auch mitunter gefährlich: Sofern wieder nur Gründe als Ursache genannt werden, die allenfalls eine unterstützende bis beschleunigende Wirkung der Abwärtsspirale besitzen, besteht wenig Hoffnung darauf, dass man zukünftig Symptome rechtzeitig prognostizieren und somit die Situation kontrollieren und das Massaker verhindern kann, es also nicht die letzte Tat dieser Art gewesen sein wird. Es wird dann vielleicht das Beste sein, einfach zu akzeptieren und sich an die Situation zu gewöhnen, dass Massaker an Schulen Einzug in unseren Alltag halten - der bequemste Weg, mit der Thematik umzugehen, ist es obendrauf!
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by apox »

DooMinator wrote:Erwartet man gar nicht von nem Sender, der zur RTL-Gruppe gehört :)
Die Firmenzugehörigkeit muss noch nix heissen! Du findest im Springer-Verlag nicht nur BILD, sondern auch komplizierte Fachbücher. ;-)

Angemessenerweise finde ich die Debatte um "Killerspiele" momentan gar nicht so präsent, die Diskussion scheint ja mehr um die Waffen und seine psychische Erkrankung zu gehen. Computerspiele als Sündenbock, das würde gar keinem helfen.

Natürlich äussern sich auch mal wieder ein paar unqualifizierte Vollidioten zur Thematik :-)

Dass der Vater es nicht unterbunden hat, dass sein Sohn überhaupt ein Erwachsenen-Game zockt, sollte man ja auch mal erwähnen... gut das verwundert mich nicht, da ihm ja anscheinend auch so einiges mehr gleichgültig war :roll:
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by DooMinator »

cujamara wrote:Wenn niemand etwas dagegen haben sollte, würde ich folgende Kolumne die Tage auf unsere Homepage (japp, die gibt es auch noch!) stellen
Nicht fragen, machen :mrgreen:

Ich finde deine Texte eigentlich immer sehr gut... Und übrigens find ich es gut, an die Hauptseite zu denken. Vielleicht sollte sich das ganze BiR-Team mal auf der Seite äußern, oder zumindest ein Text präsentiert werden, der uns alle repräsentiert.

Gamer sind keine Killer. Und das sollte man deutlich machen. Gerade wir - es gibt wohl kaum eine deutschsprchige Seite, die sich auf höherem Niveau (für die Bildleser: sprich "Nie-Wo" :mrgreen: ) mit diesem Thema beschäftigt.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by cybdmn »

Eben cuja, machen. Grandioser Text, sehr schön geschrieben.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by zombie-flesheater »

LiquidSnakE wrote:
SAL wrote:[...]

Blöd.de erklärt Killerspiele:
http://www.bild.de/BILD/news/2009/03/11 ... spiel.html
Wer findet alle Fehler in folgendem Absatz?
bild.de wrote:Die Spielehersteller wandeln beim Begriff Killerspiel auf einem schmalen Grat. Auf der einen Seite sorgt viel Gewalt für hohe Verkaufszahlen. Auf der anderen Seite kann zu viel Gewalt die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) dazu bringen, dem Spiel keine Jugendfreigabe zu geben. Die Folge: Jugendliche scheiden als Käufer aus. Noch härter ist der Fall, wenn sich die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) einschaltet, die ein Spiel bei Gefahr als jugendgefährdend indizieren kann. Dann darf das Spiel nicht in Deutschland erscheinen. Die Spielehersteller versuchen deshalb, die Gewalt zu verschleiern.
:roll: :roll: :roll:
Noch SCHLIMMER finde ich ja das:

Wichtige Killerspiele

Call Of Duty (2003)
Ein schön verpackter Nachfolger für das indizierte „Wolfenstein 3D“. „Call of Duty“ (englisch für „Ruf der Pflicht“) ist thematisch im Zweiten Weltkrieg angesiedelt und deshalb atmosphärisch dicht. Der Spieler übernimmt im Einzelspielermodus die Rolle eines alliierten Soldaten und spielt bekannte Schlachten nach. Diskussionswürdig sind der reale Hintergrund des Spiels und dass man im Mehrspielermodus in die Rolle eines Deutschen schlüpfen kann.
Freigabe: Keine Jugendfreigabe
:roll:
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Wenn im Zimmer kein Platz mehr ist,
kommen die Games in den Keller.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by caedez »

Desweiteren scheint Wolfenstein 3D für alle der Vorgänger zu sein:

Doom (1993)
Der Ego-Shooter von id software war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ein optischer und spielerischer Meilenstein. „Doom“ (englisch für „Verhängnis“) war Begründer des ganzen Genres. Noch heutige Shooter orientieren sich am Waffenarsenal der Legende. Der Spieler schießt bei „Doom“ auf Aliens, nicht wie beim indizierten Vorgänger „Wolfenstein 3D“ auf Nazis. Es gibt zwei Nachfolger: Das technisch wenig veränderte „Doom 2“ (1994) und „Doom 3“ (2004) mit moderner 3D-Grafik.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by LiquidSnakE »

http://www.cducsu.de/Titel__Pressemitte ... halte.aspx

...

Mir ist aus heutiger Sicht wirklich unbegreiflich, wie ich dieses konservative Gesocks jemals unterstützen konnte (ich wählte in Österreich vor Jahren die ÖVP, unsere ideologische 'Schwesterpartei' der Union). Denn egal, in welchem Land, scheinbar ist eine Partei automatisch unwählbar, sobald sie ein 'christlich' im Namen trägt (die ÖVP entstand aus dem geistigen Erbe der ehem. Christlichsozialen Partei).
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Vicarocha
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Vicarocha »

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte... :kotz:
Bei dem Amoklauf in Winnenden zeigt sich erneut, dass der Täter im Vorfeld seiner Tat sich intensiv mit so genannten Killerspielen beschäftigt hat.
Mal abgesehen davon, dass die Polizei definitiv nicht davon gesprochen hat, dass hier ein besonderer oder auffälliger Umgang mit entsprechenden Medien stattgefunden hätte, von intensiver Beschäftigung also nicht die Rede sein kann, ist es ja ohnehin schon ein investigatives Meisterstück, bei einem Jugendlichen Spiele zu finden. Bravo. Wenn mand ann noch weiterhin mit so einem indifferenten, bis dato nicht definierten Begriff wie "Killerspiel" operiert, dann ist glänzt das Meisterstück sogar noch, so kann man nämlich einfach je nach Bedarf jedes Spiel als "Killerspiel" bezeichnen, ohne sich um Konflikte mit einer etwaigen, präzisen Definition herumplagen zu müssen (s.u.).
Dabei geht es selbstverständlich nicht um altmodisch-grimmiges Sittenwächtertum und nicht um Vorurteile gegen neue Formen in Spiel und Freizeit.
Selbstverständlich... der Rückschluss, es ginge um "altmodisch-grimmiges Sittenwächtertum" und "Vorurteile gegen neue Formen in Spiel und Freizeit" ist ja auch bei dieser Demonstration von politischer Kompetenz und der adäquaten, detailiert-multikausalen Analyse der Tat absolut absurd! Selbstverständlich ist das kein von den Tatdetails separierter affektiv-politischer Aktionismus, es ist das Resultat einer detailierten, akribischen Tatanalyse - ist ja nicht der Fall, dass man sofort nach der Tat als erste Maßnahme zur Prävention weiterer Taten die Tatdetails ignorieren und wieder Ressentiments gegen Spiele und Spieler bedienen würde, JuSchG und StGB in Bezug auf die Reglementierungen von Spielen restriktivieren wolle! NEIN! Dieser Rückschluss wäre ja eine Diffamierung der totalen Kompetenz, die hier präsentiert wird! Prohibitive Extremkonsequenzen ohne inhaltichen Konnex zur Tat, die mit etablierten Ressentiments kokettieren und argumentieren, in der Form von antiquierter Bewahrpädagogik und paternalistischer Repression (Zensur) als das Resultat von "altmodisch-grimmige[m] Sittenwächtertum" und "Vorurteile[n] gegen neue Formen in Spiel und Freizeit", dass ist argumentativ ja gar nicht möglich.
Eine der entscheidenden Fragen im Zusammenhang mit so genannten Killerspielen ist, wie Alterskennzeichnungen zustande kommen. In der Vergangenheit ist die Politik vor allem durch den Missstand auf den Plan gerufen worden, dass nach Expertenurteil eine hohe Zahl von Alterskennzeichnungen zu lax vergeben worden sind.
"Expertenurteil"? Es existiert eine einzige Studie, die dies kolportiert... und das ist die vom KFN. Das sind thematische Laien, die ohne plausible Argumente ein Prüfverfahren auf Basis enumerativer, aber exklusiv subjektiv interpretierbarer (und dekontextualisiert auf die Gewaltdarstellungen zentrierter) Kriterien, als vermeintliche Alternative zum Prüfverfahren der USK präsentieren und auf Basis ihres (tendenziellen, denn es fehlt z.B. die Option, dass die USK zu rigide beurteile) Prüfverfahrens kolportieren, die USK prüfe zu "lax". D.h.: Das KFN hat die Spiele willkürlich, auf Basis der subjektiven Rezeption (unter der Illusion von Objektivität mittels enumerativer Kriterien) klassifiziert, ergo exakt das Gleiche, was die USK praktiziert. Man hat eine willkürliche Meinung mit einer anderen konfrontiert und dann die eigene als die richtige deklariert. Ja, Wissenschaft par excellence. Das sind Experten, selbstverständlich. Nicht, dass die KFN-Studie auch das Resultat der Ambitionen des Landesinnenministers Uwe Schünemann war und man das Ergebnis vor Beginn prognostizieren konnte...
Ungeachtet dessen, dass das Zitat bereits durch den Umstand inhaltslos wird, dass man bis dato diese ominösen "Killerspiele" nicht definieren konnte. Und mit inhaltslos meine ich auch tatsächlich inhaltslos, ebenso hätte er statt "Killerspiele" willkürlich Buchstaben zu einem vermeintlichen, nicht existenten Wort kombinieren können: Die Aussage wäre exakt die selbe.
Daran wird auch das reformierte Jugendschutzgesetz nichts ändern. Denn die USK behält die Auslegungshoheit und das Vorgriffsrecht gegenüber der Bundesprüfstelle: Wenn eine Alterskennzeichnung erst einmal vorgenommen worden ist, ist dieses Prüfergebnis bindend – auch die Bundesprüfstelle kann keine Indizierung mehr verhängen.
Grandios. Stellen wir doch die größte Errungenschaft des Jugendmedienschutzes seit den 1950ern zur Disposition: Die Rechtssicherheit (durch Indizierungsschutz bei erfolgreicher Altersklassifikation).
Und ignorieren wir, dass die BPjM massiv in die USK integriert ist und sämtliche Prüfurteile vom Staat bestätigt werden müssen, genau so wie wir die unzähligen staatlichen Interventionsmöglichkeiten oder direkt den ganzen Umtand ignorieren, dass es sich letztlich um ein staatliches Verfahren handelt.
Suggerieren wir doch einfach, die USK blockiere die BPjM und adaptieren damit 1:1 die Argumentation von Christian Pfeiffer, dem maßgeblichen Ideengeber der Union zum Thema "Killerspiele".
Es ist also weiterhin möglich, dass die Bewertungskriterien der Bundesprüfstelle und der USK auseinanderklaffen.
Das von dem 17-jährigen Amokläufer favorisierte Spiel „Counter-Strike“ ist in der deutschen Version von der USK ab 16 Jahren freigegeben.
Da die Kriterien so unpräzise sind, dass die Intepretation in den jeweiligen Institutionen selbst von Gremium zu Gremium divergiert, wird es zwangsläufig Differenzen geben. Aber das ignorieren wir mal. Genau so, wie wir ignorieren, dass der Gesetzgeber den Rechtsschutz vor Indizierungen nicht grundlos implementierte, sondern auch um eine Kohärenz im Jugendschutz zu schaffen, also logische Widersprüche zu vermeiden (nach der Art, dass Zweifel am Jugendmedienschutz entstehen könnten, wenn die USK ein Spiel freigibt, die BPjM aber auf Basis der gleichen Kriterien des JuSchG das Spiel indiziert - das würde die Willkür hinter den Verfahren natürlich verdeutlichen und man müßte der Union quasi dankbar sein, wenn sie das einer breiten Öffentlichkeit präsentieren würden - tolle Idee).
Genau so, wie wir ignorieren, dass es 1. keinen adäquaten Hinweis gibt,d ass der Täter Counter-Strike favourisierte, sondern maximal, dass er halt auch mal Counter-Strike spielte und das 2. hier mal schön utner den Teppich gekehrt wird, dass der BPjM ein Antrag zur Indizierung von Counter-Strike vorlag, man das Spiel aber explizit NICHT indizierte - ganz zu schweigen von dem Umstand, dass dies zu einer Zeit war, als die Prüfurteile der USK keinen Indizierungsschutz boten. Denn sonst könnte man noch auf den Trichter kommen, dass dies das denkbar schlechteste Beispiel war um das vermeintliche problem zu erläutern,d ass die USK die BPjM blockieren würde.
Ach... am besten ignorieren wir diesen ganzen Abschnitt.
Die USK wird ihrer hohe Verantwortung für den Jugendmedienschutz nicht gerecht.
Die Union wird ihrer hohen Verantwortung ganz insgesamt nicht gerecht. Und nun?
Deshalb brauchen wir:
1. strafrechtlich konkretisierte Verbotsnormen
2. eine Umgestaltung der Struktur und Arbeitsweise der USK, um Herstellerinteressen zurückzudrängen und effektive behördliche Überprüfungsmechanismen zu verankern.
Wie man nach diesen Ergüssen auf Punkt 1. als notwendige Konsequenz schliessen kann, entzieht sich meinem Verständnis - jedenfalls hat das mit einer logischen, stringenten, kohärenten Argumentation nichts zu tun. Wo ist das argumentative Vorspiel für diese Forderung? Mal abgesehen davon, dass man hier mal wieder nichts davon hält, dass das Strachrecht nur ultima ratio und nicht das Mittel erster Wahl sein sollte und es entsprechende Strafnormen bereits gibt (Stichwort: § 131 StGB). Aber selbstversändlich sind die Verbotsnormen nciht konkret genug, keine Frage. Ernsthaft. Nur wir kennen ja die vergangenen Vorstöße der Union in diese Richtung, z.B. den von der CSU geplanten § 131 a StGB, der leider die ohnehin schwammigen und verfassungsmäßig jetzt schon mehr als nur bedenklichen Formulierungen des § 131 StGB nur noch mehr aufweichen würde. Und um eine argumentative und verfassungsrechtlich konforme Begründung der vermeintlichen Notwendigkeit neuer Verbotsnormen bemühen wir uns auch nicht - das gelingt uns ja nicht mal hier auf populistischem Stammtischniveau in Form einer Pressemeldung.
Punkt 2 ist auch unterhaltsam, wenn man z.B. bedenkt, dass die USK eine halbstaatliche Institution ist und deren Arbeit und insbesondere die letztliche Klassifikation von Spielen in staatlicher Hand ist (s.o.). Und ich frag mich, welche Herstellerinteressen die USK den so bevorzugen würde (was nebenbei bemerkt wieder auf dem Mist von Christian PFeiffer gewachsen ist, den man hier ja ungenannt sinngemäß laufend zitiert). Die hersteller spielen bei ejder Prüfung russisches Roulette - ja, klingt sehr zuvorkommend. Die USK kann ja nicht mal (entgegen landläufiger Meinungen) einem Betroffenen Tipps geben, wie er welche Inhalte verändern müßte, um entsprechende Klassifikationen zu erhalten, weil auch USK-insider nicht wissen, welches Gremium für die jeweilige Prüfung zuständig sein wird, geschweige denn die Urteile der Einzelmitglieder im jeweiligen Einzelfall prognostizieren könnte. Aber das ist ein wohl zu komplexes Problem, kolportieren wir einfach weiter diffamierenden Unsinn...

Die Unionsparteien sind unwählbar. Punkt. Ausrufezeichen.
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SAL
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by SAL »

Nun wie ich immer zu sagen pflege:
Alles wiederholt sich, vor 20 Jahren mussten Sachen schon in die DDR eingeschmuggelt werden,
das kommt dann jetzt mit den Games, von illegalen Bananen-importen hin zu Spielimporten.
Das wir für diesen Unsinn von den Amis nicht schon lange weggebombt wurden.

Ich sag ja der Westen klaut die ganzen guten Ideen die die DDR hatte
und verkauft sie dem dummen Volk unter anderem Namen wieder neu.
Heute: Verbote
:megalol:

Ach Jungs kommt schon, wäre doch nicht so lustig wenn es anders wäre.
Wenn Manhunt hier im Laden stehen würde, würde das board hier doch gar nicht existieren!
"Wir" sind auf den Staat und seine dummen Spielereien angewiesen.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Pendel »

Was mich bei der ganzen Diskussion eigentlich am meisten aufregt ist weniger, dass es uns vielleicht schwieriger gemacht wird an Spiele heranzukommen, als vielmehr, dass anscheinend darin ein Allheilmittel erwartet wird. Ich frage mich welcher einigermaßen bei Verstand seiende Mensch kommt auf die Idee, dass man solche schrecklichen Taten verhindern könnte, wenn man ein Verbot für "Spiele" ausspricht. Allein schon die Tatsache, dass es sich um Spiele handelt macht das ganze mehr als absurd. Wieso wird im aktuellen Fall nicht den Psychologen ein Vorwurf gemacht, die ganz offensichtlich versagt haben. Hätte ein guter Psychologe nicht erkennen müssen, dass ein großes Gewaltpotezial in Tim vorhanden ist? Auch wenn er dieses bisher nicht ausgelebt hat. Wenn er so stark depressiv war, warum wurde nicht stärker auf die Eltern eigegangen? Weniger aus der SOrge heraus, dass er anderen Menschen weh tun könnte, aber mehr aus dem Grund, dass er gefährdet wäre sich selbst etwas anzutun. Der Punkt ist doch, dass man hier einen depressiven Jungen schon in Behandlung hatte. Ok. Er hat sie selbst abgebrochen, anscheinend ja mehrmals, aber müssen hier nicht auch die Eltern eventuell mehr darauf bedacht sein ihrem Jungen mehr professionelle HIlfe zukommen zu lassen? Würde ich erfahren, dass mein Kind tief depressiv ist würde ich doch auch versuchen mit ihm darüber zu reden und es zum durchziehen einer Therapie zu bewegen.
Hier wurde also wohl auf 2 Ebenen großer Mist gebaut. Zum einen sind die Psychologen wohl zu lahm an das Problem und wohl auch an die Eltern herangetreten, zum anderen haben die Eltern sich wohl kaum bis keine Gedanken gemacht ihrem Sohnemann in seiner persönlichen Krise zu helfen. Ich meine hier hatte man ja im Vorfeld wohl zumindest die Chance etwas zu tun, da die Probleme des Kindes bekannt waren.

Aber wieso kritisieren die Medien oder die Politik nicht die falsche psychische Behandlung? Mit richtiger hätte wohl einiges verhindert werden können. Der Tim lacht sich bestimmt jetzt einen ab über die öffentliche Diskussion, die über seine Beweggründe oder Auslöser einhergeht. Er selbst hätte wohl nie beschrieben, dass Spiele oder Horrorfilme oder dergleichen ihn dazu veranlasst hätten so etwas zu tun. Ich denke es ist wie bei allen Attentätern. Sie sind zutiefst frustriert und fühlen sich von niemandem verstanden. Keiner nimmt die eigenen Probleme wirklich ernst und dabei wächst dann der Zorn über die Zeit hinweg immer mehr an und sie ziehen sich mit ihren Gefühlen und Gedanken auch immer mehr zurück. Nach außen hin wirken sie normal und ruhig, aber auch nur, weil sie alles in sich hineinfressen. Irgendwann läuft das Fass dann über. Manche schreien dann ihren Frust einfach raus oder prügeln sich mit anderen, um sich irgendwie mal Gehör zu verschaffen. Und hin und wieder entlädt sich wohl der Frust in einer so scheußlichen Art, in der jede Frustration auf die Außenwelt projiziert wird und es keine Unschuldigen mehr gibt. Dass es immer Jungs sind ist auch klar. Mädels richten ihre Wut und Frust ja meistens gegen sich selbst. Da wird dann geritzt oder der klassische Selbstmordversuch. (Hm, irgendwie muss ich jetzt an Tokio Hotel denken, die kommen mir da irgendwie passend in den Sinn)

Aber es wäre ja wie schon so oft erwähnt zu aufwendig die Probleme und Beweggründe des Jungen mal wirklich zu analysieren. Ich würde mich als Redakteur schämen, wenn meine Zeitung den gleichen Schund drucken oder veröffentlichen würde, wie es die Medien momentan tun. Dass die Politiker mal wieder frei Schnauze jeden Bockmist verzapfen und sich selber auch überhaupt keine Gedanken mehr machen ist ja auch nix neues und darüber wunder und reg ich mich schon gar nicht mehr auf.
Ich würde mir nur mal von großen Zeitungen wünschen, dass sie wirklich gut recherchieren, bevor das nachgeplappert wird, was alle anderen auch machen. Leider sind die wenigen gut recherchierten Artikel von Medien, die nur einen kleinen Leserkreis haben und der sich sowieso wesentlich besser mit der Materie auskennt. Damit ist aber nur schwer eine öffentliche Umdenkweise zu erreichen, bzw. unmöglich.

Grüße
Für Frieden kämpfen ist wie für Jungfräulichkeit vögeln!
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by toxicTom »

Ich frage mich auch, welcher Vater so... (mir fällt kein passendes Wort ein) sein kann, eine Knarre ungesichert rumliegen zu lassen, wenn er einen bekanntermaßen schwer depressiven Sohn im Haus hat.

Und ich frage mich auch, wie Leute drauf kommen, wenn ein bewaffneter, zu allem bereiter Irrer auf nem Parkplatz rumrennt, mit dem Händi draufzuhalten um zu filmen.

Und ich frage mich auch, ob es dann wirklich sein muß, dieses Video zur Primetime im TV zu zeigen, egal ob der :suicide: -Abgang dann geblurred ist oder nicht.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by esn »

wir leben halt in einer kranken gesellschaft...in dieser nach rationalität zu suchen, habe ich schon vor langer zeit aufgegeben.

hier noch eine zusammenfassung, was die presse insgesamt so von sich gab (teilweise total widersprüchlich und viel schwachsinnige polemik, einfach nur grandios!): http://www.gamestar.de/specials/spiele/ ... enden.html
Spieler wehrt euch! Meidet Spiele mit Online-Aktivierungen!

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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by toxicTom »

... and me without a spoon.
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cybdmn
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by cybdmn »

Sehr guter Artikel, wahrhaftig.
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SAL
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by SAL »

Auf Blöd.de gibts jetzt sogar eine 3D Animationstour wie sich der Täter durch die Schule schoss.
Bin ich der einzig(st*)e dem das bissl abartig ist?
Und auch eine Umfrage gibt es, ich hab natürlich für ein Ballerspielverbot gestimmt!
:respekt:

* = extra für Vic.
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gesteckteziele
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by gesteckteziele »

Dabei geht es selbstverständlich nicht um altmodisch-grimmiges Sittenwächtertum (...)
Ntaürlich geht es darum, das ist ja auch zu gefühlten 90 % Parteiprogramm aller C-Parteien.

"Das gehört sich nicht!", "Das widerspricht der Tradition!", "Das ist widernatürlich!"...blablabla...rülps...

EDIT:
Guter Artikel: http://www.spiegelfechter.com/wordpress ... der-medien
Einer der besten zu diesem Thema! Ersten bin ich ja auch der Meinung das es offensichtlich ist das viele der letzen Amokläufe eine Kopie von Littleton sind... und die Medien NIX daraus lernen, der Plan der Täter geht immer auf.

Zeitens:
In Wien gibt es seit über 10 Jahren ein „Gentlemen´s-Agreement“ zwischen den lokalen Medien und den Wiener Verkehrsbetrieben. Seit nicht mehr über Suizide in der Wiener U-Bahn berichtet wird, ist die Zahl der Selbstmorde um rund 50% gesunken.
Das wissen nicht einmal viele Wiener, die Zahl der Metrototen wird immer unterschätzt.
Nur einige können die Lautsprecherdurchsage: "Wegen der Erkrankung eines Fahrgastes kommt es zu Fahrtbehinderungen!" richtig interpretieren... :mrgreen:
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by braindead »

zu dem video stand rtl exclusiv,wer weiß wieviel diese idioten dafür gezahlt haben.
so etwas ist verwerflich und keine killerspiele
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Zombie »

SAL wrote:Auf Blöd.de gibts jetzt sogar eine 3D Animationstour wie sich der Täter durch die Schule schoss.
Bin ich der einzig(st*)e dem das bissl abartig ist?
Wundert mich eigendlich das Blöd es noch nicht als Film nachgestellt hat :blueeye:
die sind doch nur der Quote hinterher was zählt bei denen das Leid der Angehörigen :x
und dann zeigen die noch auf uns Zocker :kotz:
Ich finde die ganze Berichterstattung von Bild und RTL abartig :shock:
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by LiquidSnakE »

gesteckteziele wrote:[...]
In Wien gibt es seit über 10 Jahren ein „Gentlemen´s-Agreement“ zwischen den lokalen Medien und den Wiener Verkehrsbetrieben. Seit nicht mehr über Suizide in der Wiener U-Bahn berichtet wird, ist die Zahl der Selbstmorde um rund 50% gesunken.
Das wissen nicht einmal viele Wiener, die Zahl der Metrototen wird immer unterschätzt.
Nur einige können die Lautsprecherdurchsage: "Wegen der Erkrankung eines Fahrgastes kommt es zu Fahrtbehinderungen!" richtig interpretieren... :mrgreen:
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Pendel »

Na da bin ich mal gespannt. Bin ab 21. Mai ein paar Tage in Wien. Mal sehen, was man so hört ;-)

Grüße
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Pendel »

Auch wenn bisher viel Schwachsinn auf Spiegel Online geschrieben wurde, so lässt mich dieser Artikel doch etwas hoffen, dass die großen Medien vielleicht doch wenigstens ein paar fähige Journalisten haben. Besonders die letzten beiden Sätze treffen es endlich mal.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 81,00.html
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by cybdmn »

Allein der Titel des Artikels ist sehr gut. Damit ist die Misere auf diese eine Frage perfekt reduziert.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Thaisong »

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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Zombie »

Zitat aus der Oben angegebenen Seite

"Machen diese Spiele süchtig?
Spitzer: „Ja, das ist möglich."

wir sind also alle arme Suchtkranke :blueeye:
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Vicarocha »

Oooh... den Manfred Spitzer haben sie auch ausgegraben. Bei der DIskussion kommt ja wirklich jeder Idiot zu Wort. Fehlt nur noch, dass sie den Werner Glogauer reanimieren:

Zu M. Spitzer: Themenbezogene Aufmerksamkeit erlangte er insbesondere durch einen Auftritt in Frontal 21 und sein aktuelles Buch [Spitzer, Manfred (2005): Vorsicht Bildschirm! Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft. Stuttgart / Düsseldorf / Leipzig], in dem er einen neuen, neurowissenschaftlichen Forschungsansatz zur Medienwirkung einnimmt: Spitzer ist vor allem darauf bedacht, den Eindruck zu erwecken, es handele sich um eine mit naturwissenschaftlicher Präzision gestrickte Beweisführung. Umfangreiches Datenmaterial, Grafiken und scheinbar gesicherte Erkenntnisse aus Medizin, Kriminalistik, Ernährungswissenschaft und Pädagogik scheinen diesen Eindruck zu untermauern. Doch Spitzers massenmedial zugespitzte These fällt selber dem Prinzip anheim, das sie zu kritisieren vorgibt: nämlich einer oberflächlichen und vorurteilsgeleiteten Medienbetrachtung.

Zur Qualität seiner Forschung: Die ihm eigenen Erkenntnisse stützt er dabei u.a. z.B. auf einen Vergleich der Hirnaktivitäten nur zweier Probanden bei Rezeption unterschiedlich gewalthaltiger Filme (welche genau wird nicht präzisiert), wobei er quasi willkürlich übereinstimmende Hinraktivitäten in freier Interpretation als Bestätigung seiner Thesen darstellt (vgl. SPITZER 2005, S.188ff.). Tatsächlich kann die Neurowissenschaft (noch) gar keine derartigen Rückschlüsse zulassen, wie sie M. Spitzer trifft - simplifiziert ausgedrückt: Was die neurowissenschaftlichen Untersuchungen uns sagen, ist, bestimmte Gehirnregionen sind bei der Rezeption aktiv, und diese Gehirnregionen sind das auch bei anderen menschlichen Tätigkeiten. Sie sagen uns also, wo etwas im Hirn blitzt, aber sie erklären nicht, was dieses Blitzen dann bedeutet.

Zu M. Spitzers Thesen: Er behauptet, wären "Bildschirme nie erfunden worden, dann gäbe es alleine in den USA jährlich etwa 10.000 Morde und 70.000 Vergewaltigungen weniger sowie 700.000 weniger Gewaltdelikte gegen Personen […]." (SPITZER 2005, S.8) und prognostiziert: "Aufgrund der Bildschirm-Medien wird es in Deutschland im Jahr 2020 etwa 40.000 Todesfälle durch Herzinfarkt, Gehirninfarkt; Lungenkrebs und Diabetes-Spätfolgen geben; hinzu kommen jährlich einige hundert zusätzliche Morde, einige tausend zusätzliche Vergewaltigungen und einige zehntausend zusätzliche Gewaltdelikte gegen Personen." (SPITZER 2005, S.12) Aber: Ähnlich absurde Statistiken ließen sich wohl auch für Autos, Durchlauferhitzer und elektrische Dosenöffner aufstellen. Anstatt Kontexte konkret zu benennen, in denen Bildschirm-Medien angeblich negative Wirkungen zeitigen können, schreibt Spitzer schon der bloßen technischen Apparatur geradezu diabolische Kräfte zu. Seine Hauptthese: "Elektronische Bildschirm-Medien - Fernsehen und Computer - machen dumm, dick und gewalttätig." (SPITZER 2005, S.245) Dahinter verbirgt sich bei M. Spitzer auch die naive Sehnsucht nach einer unvermittelten, durch kein Werkzeug oder Hilfsmittel beeinträchtigten Weltwahrnehmung. Denn der Eintritt in das digitale Zeitalter stellt für M. Spitzer - hier reiht er sich ein in eine lange Traditionslinie, die man mit Namen wie Neil Postman, Joseph Weizenbaum oder Hartmut von Hentig assoziiert –, also so etwas wie ein medialer Sündenfall dar.

M. Spitzer rekurriert übrigens auf eine These Brandon C. Centerwall (auf den sich schon W. Glogauer berief), in welcher er die erschreckende These aufstellt, dass in den USA pro Jahr 10.000 Morde und 70.000 Vergewaltigungen weniger erfolgen würden, wenn das Fernsehen keine Gewalt mehr ausstrahlen würde.
Die Basisannahme von B. C. Centerwalls These besagt, dass in jedem Land, welches Fernsehen einführt, sich die Anzahl der Morde innerhalb von 15 Jahren verdoppelt. B. C. Centerwalls Grundlage für diese Behauptung umfasste nur drei Staaten: Die USA, Kanada und Südafrika. Dabei verglich er die Mordraten der weißen Bevölkerung von Südafrika und der USA, sowie der Gesamtbevölkerung von Kanada (97% Weiße) im Zeitraum von 1945 bis 1974 und den Besitz von Fernsehgeräten. Während die Mordrate in Südafrika während dieser Zeit stabil blieb, stieg die Zahl der Morde in Kanada und den USA. Daraus schloss B. C. Centerwalls , dass bei gleichbleibender Geschwindigkeit 10.000 Morde und weitere Gewalttaten in Amerika stattfinden würden, da Südafrika bis 1975 kein Fernsehen besaß. Diese Ergebnisse sind allerdings wertlos, da die dortigen Morde an der weißen Bevölkerung nicht einmal fünf Prozent der örtlichen Mordfälle ausmachten, was die Ergebnisse grob verfälschte. Bei einem Vergleich der These durch Franklin Zimring und Gordon Hawkins mit den vier Industriestaaten Frankreich, Deutschland, Italien und Japan, kam heraus, dass die Mordraten im untersuchten Zeitraum und bei steigendem Fernsehkonsum entweder konstant blieben wie im Falle Italiens, oder sogar sanken, wie bei den drei übrigen Ländern. Zudem geht B. C. Centerwalls auch nicht auf die Inhalte des Fernsehens ein, sondern nur auf den Besitz eines Fernsehgeräts. M. Spitzer relativiert diese Tatsache durch den Hinweis, dass der Fernsehkonsum im Vergleich zu den USA aufgrund der geringeren Auswahl der Sender weit geringer war und somit auch die Auswirkungen weniger signifikant wären.
Damit widerlegt sich M. Spitzer eigentlich selbst, denn er gibt damit zu, dass nicht Fernsehen allgemein schädlich ist, sondern dessen quantitativer Konsum und die Inhalte des Programms signifikant sind. Zudem werden die demographischen Verzerrungen des "Baby Booms" in den USA und Kanada nicht berücksichtigt, der in Südafrika nicht stattfand. Da die Zahl der Bürger in den USA und Kanada aufgrund des "Baby Booms" stark anwuchs, kam es auch zu mehr Straftaten. Da die Zahlen aus dieser keinerlei Überprüfung standhaltenden Untersuchung aber die Grundlage für M. Spitzer Thesen darstellten, kann sein gesamtes Werk ignoriert werden.
Die gesamte Dateninterpretation durch B. C. Centerwalls basiert auf falschen Annahmen und falsifizierten Thesen. Der Autor zitiert mehrere andere Studien, um seine eigenen Aussagen zu stützen, obwohl diese Arbeiten das Gegenteil belegen konnten. Dies lässt den Schluss zu, dass er die betreffenden Studien nicht kennt, sondern sie nur aus Sekundärwerken unkritisch übernommen hat. Zudem hat die Studie starke methodische Schwächen, da sie andere Erklärungen für die Erhöhung der Verbrechensrate komplett ignoriert, wie etwa die höhere Geburtenzahl der "Baby-Boom"-Generation. Die Mordrate lag zudem in der ersten Hälfte des Jahrhunderts vor Beginn von B. C. Centerwalls Untersuchungen höher als nach Einführung des Fernsehens, worauf jedoch ebenfalls nicht eingegangen wird.

Interessant an M. Spitzer ist, dass er versucht, all den Antagonisten medialer Gewaltdarstellungen vorgeworfenen Vorwürfe und Feststellungen auf diejenigen anzuwenden, die nicht seiner Meinung sind, bspw. konstatiert er: "Weil die Argumente komplex sind und leider oft sehr emotional vorgetragen werden, weil sich nahezu jeder für einen Experten auf dem Gebiet der Auswirkungen von Gewaltdarstellungen in Bildschirm-Medien hält" (SPITZER 2005, S.158f.) - z.B. er selbst - kämen verzerrte Forschungsergebnisse zustande, eine Feststellung, für die er selbst das paradebeispiel ist, ohne es zu merken. Dementsprechend negiert er alle Feststellungen, die einen produktiven Rezipienten betreffen, z.B:, dass unterschiedliche Rezipienten auch unterschiedlich rezipieren und verarbeiten (vgl. SPITZER 2005, S.188) - was eigentlich so trivial ist, dass jeder, der das dementiert, sich nur noch absolut lächerlich macht. Für ihn ist Rezeption etwas absolut objektives (was jeder widerlegen kann,d er mal zu Zweit einen Film geguckt hat).
Als Konsequenz seiner Meinung fordert er die Ächtung der Bildschirmmedien, ihre Fernhalten von Kindern und Jugendlichen und zusätzlich einen restriktiveren Jugendmedienschutz bis hin zu gesetzlichen Totalverboten - dabei offenbart er eklatante Unkenntnis über die bereits existenten Gesetzgebungen zum Thame hierzulande, weiss also gar nicht, was für Regelungen bereits existieren (vgl. SPITZER 2005, S.202):
"Manfred Spitzer, der Pädagoge mit dem Holzhammer." [Frank, Dirk (2005): Vorsicht Bildschirm? Wie man sich gegen populistische Thesen zur Wirkung von Fernsehen und Computer wappnet. Online im Internet: <http://www.mediaculture-online.de/filea ... rsicht.pdf>, zugegriffen am: 21.02.2007, S.3]

M. Spitzer stellt einleitend in seinem Buch die Frage: "Warum ein Buch, das vor Bildschirmen warnt? Ist das nicht unnötige Panikmache?" (SPITZER 2005, S.XI.). Hätte er nachgedacht, müßte er die Frage zwangsläufig bejahen und man bliebe von diesem Polemiker verschont...
Entsprechend konstatiert Stefan Aufenanger: "Bei manchen Büchern zu Medienthemen fragt man sich, ob man sie ernst nehmen soll. Zu einseitig, zu zweifelhaft und zu platt wird da argumentiert. […] Lohnt es sich also, das Buch zu lesen? Sicher ja, wenn man die Argumentation der Gegner der Bildschirmmedien kennen lernen will. Um sich selbst ein sachlich fundiertes Urteil bilden zu können, sicherlich nein, denn dazu hat der Autor viel zu sehr seine subjektive Sichtweise in den Vordergrund gestellt." [Aufenanger, Stefan (2005): Vorsicht Spitzer! In: Computer + Unterricht 60/2005, S.61]

M. Spitzer geht es in Wahrheit aber nicht nur um Spiele: Er verabscheut z.B: auch die die USK für ihre Schulungsprogramme für Pädagogen. Hunderttausende Kindergärtnerinnen würden von der Einrichtung im Umgang mit Computern und der Vermittlung von Medienkompetenz unterrichtet. M. Spitzer sei das zuwider, diagnostizierte z.B. Klaus Spieler. M. Spitzer will alle Bildschirme aus Kindergärten und Schulen verbannen.

Wenn seiner Meinung - welcher er zur "allgemein akzeptierten Meinung" (SPITZER 2005, S.199) verklärt - nicht entsprochen wird, dann sei "klar, dass hier nicht unabhängig und schon gar nicht objektiv (und schon gar nicht von Experten) geurteilt wurde. […] Hier wird - finanziert mit öffentlichem Geld - schlicht gelogen" (SPITZER 2005, S.200.). Es würde nicht empirisch vorgegangen, außerdem würde die internationale Literatur von denjeninigen, die keine Panik in Bezug auf Spiele verbreiten, nicht zur Kenntnis genommen, was faktisch falsch ist. Demnach wirft er Gegenstimmen "Arroganz und Ignoranz" (SPITZER 2005, S.276) vor, denunziert sie weiter als "dreist und dümmlich-intellektualisierend" (SPITZER 2005, S.272), womit er wohl intendiert, wohlmögliche anti-akademische Ressentiment seines allenfalls populärwissenschaftlichen Publikums zu bedienen. Sein Fazit zu Gegenstimmen, dass uneingeschränkt auf ihn selbst zutrifft: "Diese selbst ernannten Experten ignorieren wissenschaftliche Studien oder lehnen sie ohne Argumente einfach ab und greifen teilweise meine Person direkt an. Sie bezeichnen sich selbst als Wissenschaftler, arbeiten aber nicht wissenschaftlich. […] Damit folgen sie einem bekannten Schema, das mittlerweile sogar wissenschaftlich untersucht wurde: Man leugnet Fakten, diskreditiert Autoren und stellt unbegründete Behauptungen gegen wissenschaftliche Erkenntnisse." [Spitzer, Manfred (2006): Töten lernen per Software. Online im Internet: <http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel ... kelid=1437>, zugegriffen am: 21.02.2007] AAARMER M. Spitzer, alles sind böse zu ihm und machen ihn auf die Offensichtlichkeit aufmerksam, dass er ein Idiot ist...
Gegenstimmen kommen laut M. Spitzer nur durch "Freunde des virtuellen Abschlachtens“ (a.a.O.), er unterliegt also selbst dem z.B. dem Diskreditierungsvorwurf.

Übrigens rekurriert auch C. Pfeiffer auf die Thesen von M. Spitzer, man nennt ihn auch seinen "medizinischen Sekundanten" [Stöcker, Christian (2006): Verbots-Debatte: Breitseite gegen Killerspiel-Jäger Pfeiffer. Online im Internet: <http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeu ... 00,00.html>, zugegriffen am: 21.02.2007].

Aber ohnehin, wer schon von "Tötungs-Trainings-Software" (SPITZER 2005, S.242) spricht, der kann sich gleich bei W. Glogauer einreihen...
Aber wie durchdacht sein Werk ist, verdeutlichen noch ganz andere Aussagen:
M. Spitzer führt an, dass jugendliche "Amokläufer" (er meint Täter in school shootings) vor ihren Attentaten Videospiele gespielt hätten. Diese Aussage wäre wirkungsvoller, wenn er nicht eine Seite vorher darauf hingewiesen hätte, dass 82,6% der Gesamtschüler zwischen zehn und 16 Jahren mit indizierten oder beschlagnahmten Videospielen in Kontakt kämen (vgl. SPITZER 2005, S.211). M. Spitzer nutzt diese Zahl willkürlich und aus dem Zusammenhang gerissen, da sie weder etwas über die "Amokläufer" in den Vereinigten Staaten (er bringt als erstes Beispiel den "Amoklauf" von Littleton im Jahr 1999) aussagt, noch über diverse (d.h. zwei) "Amokläufe" in Deutschland, die von Gymnasiasten begangen wurden. Diese 82,6% belegen aber, dass Videospiele Teil einer Jugendkultur sind und das eine große Mehrheit der Jugendlichen Videospiele spielt. Wenn man also nach einem "Amoklauf" feststellt, dass der Täter Videospiele gespielt hat, dann sagt das etwa so viel aus, wie die Mitgliedschaft in einem Sportverein oder das Tragen schwarzer Kleidung. M. Spitzer erwähnt zudem, dass das school shootings in Littleton am 110. Geburtstag Adolf Hitlers stattfand, obwohl es keine Hinweise auf eine rechtsradikale Gesinnung der Täter gab oder gibt. Der Vergleich dient also nur dazu, Videospieler mit nationalsozialistischem Gedankengut in Verbindung zu bringen und damit zu diffamieren.

M. Spitzer ist ein entschiedener Gegner von Bildschirmmedien aller Art. Sein Buch ist eine Sammlung von Behauptungen, völlig unhaltbaren Theorien und seit Jahrzehnten widerlegten Studien. So findet sich in diesem Werk etwa die Behauptung, dass Jungen das Internet nur für illegale Downloads und "Ballerspiele" nutzen würden, wohingegen Mädchen das Internet für Kommunikation und Recherche nutzen würden. Daraus schließt M. Spitzer, dass Mädchen früher und mehr Zugriff auf das Internet haben sollten als Jungem. Als Beweis für diese Behauptung führt M. Spitzer nur die Beobachtung seiner eigenen Kinder an. Verwirrender ist allerdings sein weiterer Schluss, aus der Mediennutzung Jugendlicher: "Das Resultat ist schon fast unheimlich und besteht unter anderem darin, dass trotz jeder Menge realer Kriege in der wirklichen Welt die Diskussion im mit 4:3 männlich dominierten Familienkreis von fiktionalen Kriegen (von Star Wars bis Herr der Ringe) beherrscht wird." (SPITZER 2005, S.140) M. Spitzer suggeriert damit, dass fiktionale Gewalt keine Daseinsberechtigung hätte, selbst wenn sie mystifiziert dargestellt wird, wie in den Filmen Star Wars oder Herr der Ringe, da Gewalt ja real existiert. Im ganzen Buch definiert M. Spitzer nicht, was er unter Gewalt versteht, schreibt aber immer wieder von der Wirkung von Gewalt, die er knapp, aber ohne Belege zusammenfasst: "Fernsehen fördert die Gewaltbereitschaft und führt zu mehr Gewalt in der wirklichen Welt." (SPITZER 2005, S.167)

Als im Juli 2006 ein 19-jähriger einen Obdachlosen ermorderte, gab er später als Grund für seine Tat an, durch das Wrestling-Videospiel SmackDown vs. Raw 2006 beeinflusst worden zu sein (klassischer Fall für die bestätigung der Alibithese, s.u.). Der arbeitslose Jugendliche aus zerrütteten Familienverhältnissen und mit nationalsozialistischer Gesinnung war Alkoholiker und hatte während des Spielens genug Alkohol konsumiert, um vor dem Mord bereits durch Vanadalismus in eine Polizeikontrolle zu geraten, wo 1,73 Promille bei ihm festgestellt wurden. Bei der Verhandlung erklärte der Jugendliche, dass er unter Alkoholeinfluss die Kontrolle verlieren und aggressiv werden würde. Ungeachtet dessen behauptete der Hirnforscher M. Spitzer, der für das Verfahren als medizinischer Gutachter hinzugezogen wurde, dass das Spiel ein wesentlicher und auch strafmildernder Faktor wäre...

Wie wir sehen, ist M. Spitzer ein echter Experte...

EXKURS: Alibithese...
D.h., dass Jugendliche, die verhaltensauffällig geworden bzw. gar vor Gericht gestellt worden waren, die These, dass Medien Gewalt verursachen würden, sehr wohl kennen und zu ihrem eigenen Vorteil einsetzen. Es ist ganz offensichtlich sowohl in den Praxen der Psychiater und Psychologen als auch vor Gericht alles andere als ungewöhnlich, dass Jugendliche argumentieren, nicht sie seien schuld, sondern Gewaltdarstellungen in den Medien. Die traditionelle Medienwirkungsforschung und ihre massenmediale Aufbereitung zeigt also anscheinend bereits ihrerseits Wirkungen.

Übrigens, wer mehr zu M. Spitzer erfahren will: ich habe vor einiger Zeit mal etwas in meinem inzwischens tillgegelten Blog verfasst...
http://vicarocha.wordpress.com/2006/08/ ... ikes-back/

Und M. Spitzer ist nur prototypisch für all die anderen "Experten", die mal wieder über den TV-Bildschirm flackern und in den Zeitungen etc. ihren unsinn verbreiten wollen.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by esn »

Hintergrundinfos zum Familienleben des Tim:

Sie haben Tim alles gekauft, was er wollte
Spieler wehrt euch! Meidet Spiele mit Online-Aktivierungen!

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Thaisong
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Thaisong »

Bild - The nonsens continues...

http://www.bild.de/BILD/news/2009/03/14 ... ernet.html
BILD: In den letzten Jahren sind Gewaltspiele aber doch „entschärft“ worden. Reicht das nicht aus?

Kögel: Nein, nicht im Online-Bereich! Bei der deutschen Version von „Counter-Strike“ wird zwar Blut unrealistisch gelb dargestellt und Tote werden ausgeblendet. Aber: Wenn Sie das Spiel im Laden kaufen, kriegen Sie einen Code für die viel gefährlichere Internet-Version, in der das Blut spritzt und Köpfe explodieren.
:tischkantebeiss: :wallbash: :kotz:

Die haben aber wirklich nicht mal den Hauch einer Ahnung von dem, was sie da labern. Ein kleiner Büroangestellter würde schon seinen Job verlieren, wenn er nur 10% dieser Inkompetenz besäße. :roll:
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by JasonVoorhees »

BILD: Kritiker entgegnen, es gibt auch viele Raser-Spiele – und trotzdem fährt niemand Amok.

Kögel: Der Vergleich hinkt. Bei den so genannten Raser-Spielen bekomme ich keinen Bonus für einen Kopf- oder Herzschuss.
...dafür bekommt man aber bei Egoshootern keinen Bonus fürs zu schnell fahren. :megalol:
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by zombie-flesheater »

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Wenn im Zimmer kein Platz mehr ist,
kommen die Games in den Keller.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by SAL »

:megalol:
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by apox »

Tsts da wurde ja jetzt auch viel aufhebens drum gemacht um den Zettel... Dabei wurde der schon 2006 veröffentlicht :)
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by RipvanWinkle »

Ganz nett, aber nach Erfurt hatten die doch einen ähnlichen Stunt: Das war als Werbeanzeige eines Schützenvereins getarnt, mit R. Steinhäuser im Bild, und einem Text der ugf. ging: "Junge Menschen brauchen Ziele! Immer viele interessante Leute treffen.!"
Da soll man mal sagen, in unserem Land hätte niemand Humor. :D
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by SAL »

Blöd.de hat jetzt das Killerspiel FarCRy2 entdeckt.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Kirk »

“Wir verkaufen nicht an Amokläufer!”:
Heute Mittag betrat ich eine Filiale der Galeria Kaufhof in München, um mich nach neuen Games umzuschauen. Dort kam ich zufällig an einer grauen Kiste mit der dicken roten Aufschrift “FSK 18 - Spiele” vorbei. Ich fragte daraufhin einen Verkäufer, und mein Verdacht bestätigte sich. Die sogenannten “Killer- und Ballerspiele” sowie Dvd-Filme ab 18 werden aus aktuellem Anlass vorerst nicht mehr geführt! Videospiele und Filme für Erwachsene aus dem Verkauf genommen, unfassbar! Wer von uns hat nicht schon einmal einen Shooter wie Counter-Strike gezockt, oder sich einen Action/Horror/sonstwas* Film angesehen, und aus uns werden auch keine Amokläufer.
Ich hoffe mal, dass sich Saturn/Media Markt, welche ja wie Kaufhof auch zur Metro Group gehören, Abstand von diesem Schwachsinn nehmen (zumal ich glaube, dass das Umsatztechnisch nicht vereinbar wäre). Aus meiner Sicht eine Entscheidung vollkommener Intoleranz und Unwissenheit, die an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten ist. In so einem engstirnigen Laden kaufe ich jedenfalls keine Medienartikel mehr ein!
Quelle: Bam

:vogel:
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by gesteckteziele »

dass das school shootings in Littleton am 110. Geburtstag Adolf Hitlers stattfand, obwohl es keine Hinweise auf eine rechtsradikale Gesinnung der Täter gab oder gibt.
Aus Wikipedia (bin zu faul zum selber schreiben):
In wake of the Columbine High School massacre it was revealed that lyrics to KMFDM songs ("Anarchy", "Power", "Son of a Gun", "Stray Bullet", "Waste") were posted on the website of shooter Eric Harris, and that the massacre coincided with the release date of the album Adios and the birthday of Adolf Hitler. The media was quick to jump on the apparent connection of the massacre to violent entertainment and Nazism. In response, Konietzko issued a statement the following day:
Hm, für mich wäre die Verbindung zu "Adios" naheliegender als jene zu Hilters Geburtstag, aber bitte...

EDIT:
Ach ja, speziell für Liquid... er hat ja irgendwann einmal die FPÖ gewählt oder so ( :mrgreen: ):

Strache will lieber Computerspiele als Waffen verbieten!

Ich hab's ja gesagt...
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by Kirk »

100 Euro für eine Tränen-Aufnahme: http://www.wuv.de/news/medien/meldungen ... /index.php
Da fehlen einem die Worte (finde keine passendes Smilie dafür).
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SAL
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by SAL »

Ich hätte mehr Geld verlangt, und das Gespräch aufgezeichnet und es dann veröffentlicht oder noch Bestechungs€ verlangt
damit das nicht passiert.
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by LiquidSnakE »

gesteckteziele wrote:[...]

EDIT:
Ach ja, speziell für Liquid... er hat ja irgendwann einmal die FPÖ gewählt oder so ( :mrgreen: ):

Strache will lieber Computerspiele als Waffen verbieten!

Ich hab's ja gesagt...
Ja, ich weiß. Ich hab's auch gelesen, schon vor ein paar Tagen (die Statements aller Parteien zum Amoklauf gab's auf orf.at - die Grünen fordern natürlich ein Verbot für Privatwaffen, alle anderen wollen lieber auf Spiele und Filme losgehen, als auf Waffen - ja, auch die SPÖ, die 2005 noch die Index-Pläne der ÖVP vereitelte ;) - nun gut, ein Fahne-im-Wind-Verhalten ist man von den Sozis schließlich gewohnt... ).

Ist zugegeben eine Zwickmühle. Die FPÖ ist in diesem Land die einzig wählbare Partei für mich. Ich schätze, ich werde sie bei den kommenden (Wien-)Wahlen dennoch unterstützen - solange sie keinen Importstopp verlangen ist es mir egal, ich habe das letzte Mal vor 9 Monaten ein Spiel (mit der zur Debatte stehenden Thematik) in Österreich gekauft. Sollte er hingegen ein komplettes Verbot verhängen - also dem Zoll erlauben, Spiele einzukassieren, sollte sie meine Pakete öffnen - muss ich meine Position jedoch überdenken, denn so sehr ich die blaue Politik unterstütze, das Videospielen nimmt einen ziemlichen Stellenwert in meiner Freizeitplanung ein - ein Hobby, in dessen Ausübung ich mich nicht beschneiden zu lassen gedenke. Ich weiß, dass ich keinen Amoklauf starten werde. Ich weiß es. Also werde ich mir auch weiterhin noch so harte Gewalt zuführen, wenn mir danach ist. Punkt.

Das ist typisch Österreich: bei uns ist noch nichts passiert, aber Hauptsache, man ergreift Präventivmaßnahmen, weil j etwas geschehen KÖNNTE. Es gab bei uns auch noch kein ernsthaftes Terroristen-Attentat, aber Überwachung und Bundestrojaner müssen her, weil irgendwo irgendwann irgendetwas geschehen KÖNNTE.

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"Alter Falter, wie du immer wieder diverse Top Titel komplett verreißt geht doch auf keine Kuhhaut mehr."
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by gesteckteziele »

die Statements aller Parteien zum Amoklauf gab's auf orf.at - die Grünen fordern natürlich ein Verbot für Privatwaffen, alle anderen wollen lieber auf Spiele und Filme losgehen, als auf Waffen - ja, auch die SPÖ, die 2005 noch die Index-Pläne der ÖVP vereitelte ;) - nun gut, ein Fahne-im-Wind-Verhalten ist man von den Sozis schließlich gewohnt...
Hast du einen Link dazu? Bis auf Straches Gekeife (aka "Wie pisse ich meiner Jungwählerschaft auf die Stiefel?") habe ich keine Statements dazu gelesen...
Das ist typisch Österreich: bei uns ist noch nichts passiert, aber Hauptsache, man ergreift Präventivmaßnahmen, weil j etwas geschehen KÖNNTE. Es gab bei uns auch noch kein ernsthaftes Terroristen-Attentat, aber Überwachung und Bundestrojaner müssen her, weil irgendwo irgendwann irgendetwas geschehen KÖNNTE.
Nicht weil was geschehen "könnte", sondern weil man bei bedarf andere lustige Dinge damit anstellen kann...
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Re: Der offizielle Amoklaufthread

Post by LiquidSnakE »

gesteckteziele wrote:
die Statements aller Parteien zum Amoklauf gab's auf orf.at - die Grünen fordern natürlich ein Verbot für Privatwaffen, alle anderen wollen lieber auf Spiele und Filme losgehen, als auf Waffen - ja, auch die SPÖ, die 2005 noch die Index-Pläne der ÖVP vereitelte ;) - nun gut, ein Fahne-im-Wind-Verhalten ist man von den Sozis schließlich gewohnt...
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http://oe1.orf.at/inforadio/103574.html

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Re: Der offizielle Amoklaufthread

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... and me without a spoon.
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