Mäxchen wrote:[...]
... oder, weil er Recht hat.
Wir leben in einer Demokartie und wenn ich,wie sicherlich viele andere möchten,das Jugendliche durch einen funktionieren Jugendschutz geschützt werden,bis sie völljährig sind und dann selbst entscheiden sollen,ist das ihr gutes Recht.
Die Betonung liegt auf "funktionierend". In dieser Hinsicht ist Deutschland ein "Epic Fail".
Kinder und Jugendliche kommen trotz Indizierung und Beschlagnahme an "böse" Spiele - what's your point?
Mäxchen wrote:Hier fordern manche völlige Veröffentlichungsfreiheit von Spielen in allen Belangen.warum soll ich mir als Bürger der hier lebt so eine Forderung von einigen wenigen überstülpen lassen?
Weil wir dich nicht zwingen, die Spiele zu konsumieren, du hingegen uns zwingen würdest, uns nach deinen wirren Vorstellungen von zensurwürdig (oder auch nicht) zu richten.
Mäxchen wrote:[...]
Es geht doch zentral bei diesem Thema um:
- Bezugsfreiheit für Erwachsene
- Zensurfreiheit für Erwachsene
- Trennung der §131 Regelung bei Spielen
darauf sollte man sich konzentrieren.
Nope, es geht auch um den Schwachsinn der Indizierung, die als Mittel zum Jugendschutz ineffektiv und eher als Zensurinstrument (Pressefreiheit, Vertrieb, das Schüren der Angst vor strafrechtlicher Verfolgung, ...) fungiert.
Mäxchen wrote:Wenn 18+-Titel nur an Volljährige abgegeben werden, kommen Kinder und Jugendliche natürlich trotzdem dran. Dies würde aber auch bei einer Indizierung und bei einem Totalverbot passieren. Solange Deutschland keine neue Mauer aufzieht - diesmal um das ganze Land herum - und sich von EU und globalem Internet abschottet, ist eine komplette Prävention illusorisch. Fakt ist aber: die Indizierung, ob nach aktuellem oder deinem System, ändert daran nichts.
Falsch.Der Bezug von KJ und indizierten Titeln ist dies durch die 18er Verifikation ausreichend geregelt.Bei Amazon werden zwar 18er Titel angeboten,dies ist auch kein Problem aber für indizierten Titel muß man sich schon mehr anstrengen,was aber bei Volljährigkeit kein Problem darstellen sollte.Du solltest vielleicht besser zuhause vor der Ösi-Tür kehren, ihr habt mit Verboten in anderen Lebensbereichen gerade schon genug für Aufsehen gesorgt und mußt mir nun wirklich nicht erklären wie es hier läuft ^^.
Falsch?
Ist man Besitzer eines Jugendkontos, hat man zwei Möglichkeiten:
1) Bezug einer virtuellen Kreditkarte im Internet
2) Bestellung in Ländern, für die keine Kreditkarte notwendig ist (s. Österreich)
Beides kann jeder Jugendliche mit ein bisschen Fantasie problemlos durchführen. Ferner kann er seine Eltern bitten, für ihn zu bestellen - wenn sich diese nicht einmal an die (sicher gut gemeinten) USK-Logos halten, was schert sie ein Import? Und, nicht zuletzt, gibt es noch den Onlinevertrieb (Steam, ...), der keine Altersprüfung durchführt, und P2P-Netzwerke...
Inwieweit funktionieren die dt. Restriktionen also?
Mäxchen wrote:Deutschland wäre nach diesen Änderungen endlich auf dem Stand der restlichen EU und hätte das, was wir alle haben (ausgen. England, allerdings sind die so liberal, dass die Zensur kaum auffällt. Und man darf in der Presse offen darüber schreiben...). Funktioniert es in der übrigen EU denn nicht?
Reicht mir nicht.Ich möchte einen funktionierenden Jugendschutz UND den Bewertungsstand von Gewaltinhalten der EU.Allgemein ist aber die EU,welche Duschkopfrichtlinien und anderen Schwachsinn verabschiedet für mich eher eine Lachnummer der ich den Jugendschutz echt nicht anvertrauen möchte.Mal sehen was da demnächst kommt an Auflagen für Computerspiele und Medien?!?Willst Du dann nach Brüssel mit Deinen Spielen gegen die Türen hämmern wenn sich der Wind dann doch irgendwann dreht?
Du hast meine Frage umgangen, aber nicht beantwortet:
Funktioniert es in der übrigen EU denn nicht? Gibt es jede Woche mindestens 3 Amokläufe? Ist die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen (im Durchschnitt) durch den Konsum "böser" Computerspiele gestiegen (wenn ja, bitte durch Statistiken belegen)?
Mäxchen wrote:[...] Willst Du auswandern wenn Österreich demnächst mal nach der Schweiz doch strikter mit Computerspielen umgeht?
Nein. Ich importiere schon jetzt 99,8% meiner Spiele (primär wegen des Preises), das würde sich nicht ändern. Solange wir in einer Zollunion leben, interessieren mich nationale Verbote nicht. Geht euch Deutschen ja nicht anders.
Mäxchen wrote:[...] Jeder Jugendliche der mit Spielen wie Manhunt nicht in Kontakt kommt ist einen funktionierenden Jugendschutz wert!
Du solltest in den CDU eintreten, dort denkt man genauso.
Ich bin halt - anders als du, so scheint mir - kein Freund von Aktionismus. Solange nicht bewiesen ist, dass Computerspiele tatsächlich die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen merklich erhöhen, sie in ihrer Entwicklung zu einer eigenständigen, gesellschaftsfähigen Person beeinträchtigen und / oder darauf abzielen, ihnen eine falsche Vorstellung von zwischenmenschlichem Umgang zu vermitteln, sehe ich keinen Sinn in einer Verschärfung des Jugendschutzes.
In anderen Bereichen sieht dies unsere Gesellschaft übrigens ähnlich. Was ist mit Alkohol. Das s.g. "Flatratesaufen" ist ein sehr aktuellen Problem unserer Jugend - wird Alkohol deshalb unter die Ladentheken verbannt? Was ist mit Zigaretten? Wie sieht es mit Literatur aus (Horror, Psychothriller, politische Schriften extremer Gruppierungen, der Bibel, ...)? Jeder Jugendliche, der mit nichts von alldem in Kontakt kommt, müsste doch einen "funktionierenden" Jugendschutz (bei gleichzeitiger Beschneidung der "erwachsenen" Freiheit) wert sein - oder?
Mäxchen wrote:Da verzichte ich gerne auf die von Dir so gelobte Österreichische Restriktionsfreiheit.Als Volljähriger kann ich die Spiele so oder so beziehen.Das reicht mir.
Demnach akzeptierst du auch freiwillig den Bundestrojaner und lässt dein Handy abhören? Jeder vereitelte Terrorakt ist die Aufgabe von ein paar Freiheitsrechten wert!
Mäxchen wrote:[...]
Alles Gute kommt aus Österreich,wissen wir alle.Schon klar.
... und aus 25 anderen EU-Staaten, die es alle "schaffen", ohne Index zu überleben.
Zwar haben Finnland und England eigene Zensoren, die allerdings beide nicht annähernd mit der BPjM vergleichbar sind (das BBFC hat in seiner Geschichte nur zweimal einem Computerspiel die Freigabe verweigert; Finnlands VETSFB wurde seit der PEGI-Einführung - PEGI ist in Finnland übrigens gesetzlich verankert - kaum noch aktiv).
Mäxchen wrote:Trotzdem findet aber massiv in Amerika im Vergleich eben doch ein umdenken statt ob man den Waffenbesitz und auch gewalthaltige Videospiele nicht strikter handhaben sollte.
Das wird regelmäßig zur Diskussion gestellt, seit Jahren. Besonders gern wird das Thema von den Konservativen vor Wahlen aufgegriffen. Nichts ist bisher passiert und es wird auch nichts passieren, aus drei Gründen:
1) Die Amerikaner sehen ihre Waffen als eine von der Verfassung zugesicherte Schwarzverlängerung.
2) Die Waffenlobby (die, im Unterschied zur von Spielekritikern häufig zitierten Computerspielelobby tatsächlich existiert) ist zu mächtig.
3) In den USA wird sogar eine verbindliche ESRB-Klassifizierung als Verstoß gegen die Meinungsfreiheit gesehen. Wie käme dann erst eine rigidere Regelung an?
Mäxchen wrote:Glaube daher nicht das im Zuge der fortschreitenden europäischen Gesetzgebung sich diese Freiheit aufrechterhalten läßt
...wir werden sehen...
In Anbetracht dessen, dass Deutschland als einzige EU-Nation (die Schweiz ist kein Mitglied, fällt also unter den Tisch) bezüglich Computerspielen "Panik" schiebt und diese "Freiheit" seit Jahren nicht angegriffen wurde (Jugendschutz ist und bleibt eine nationale Angegenheit, sagt die EU - sonst wäre Deutschland längst gezwungen worden, sein BPjM-Prinzip aufzugeben), würde ich sagen: Solange Deutschland keine Mehrheit für seine zensorischen Auswürfe findet, wird alles beim Alten bleiben.
Mäxchen wrote:Vielleicht wandern gesteckteziele und LiquidSnakE ja dann in die Schweiz aus um in einem solchen Falle Waffen und Manhunt zu kaufen.Würde ich für diese wirklich wichtigen Dinge glaube ich auch tun
Was täte ich mit einer Waffe? Ich war nicht beim Bundesheer und hatte noch nie eine echte Waffe in Händen, kann also nicht einmal schießen. Und Manhunt wird in der Schweiz nicht mehr verkauft, so will es die
SIEA.
Mir ist jedenfalls nicht ganz klar, was du sagen willst - dass Spiele so gefährlich wie Waffen sind?
Algernon wrote:Mäxchen wrote:
Schmuddelzeugs ist Schmuddelzeugs mit AO in den US und wirtschaftlich dadurch uninteressant vergleichbar mit unserer Indizierung[...and 95% of retailers refuse to carry AO games (ESRB knows this)...].Es lief bei Manhunt 2 also das gleiche Spielchen ab was hier auch abläuft um irgendwie noch eine 16er Freigabe für ein Spiel zu kriegen.
Du kannst das AO Rating aber nicht mit einer indizierung vergleichen. Klar, die meisten Händler führen keine AO Ware wegen diesem Porno Beigeschmack, und auch die Konsolenhersteller untersagen solche Veröffentlichungen, aber: im Vergleich zur indizierung dürften sie es offen ins Schaufenster legen, Magazine dürften darüber berichten, es ist erlaubt dafür zu werben
Vollkommen richtig. Außerdem ist Online-Distribution (s.
Manhunt 2) problemlos möglich - in Deutschland wäre diese auch undenkbar.
EDIT: Ergänzung um Algernons Zitat.
EDIT #2: Quote-Tags falsch gesetzt...