Obwohl ich von Stirb langsam bereits Teil 1-3 und 4 in dieser Century Recut Dings bereits auf DVD hatte, habe ich mir wegen Teil 5 gleich mal die Blu-ray Box geholt. Bezueglich Qualitaet und Bonusmaterial hat sich das Upgrade jedenfalls gelohnt.
Danach gabs dann auch mal gleich einen kleinen Marathon mit allen fuenf Filmen, was gewissen Teilen der Reihe sicherlich nicht sooo gut tut, hat man nun ja immerhin den direkten Vergleich zu den restlichen Teilen...
Zu Teil 1 muss ich wohl nicht viel schreiben. Klaustrophobisch, witzig, zynisch, spannend - die Action mit reichlich Schiessereien und Gekloppe passt perfekt. Mit Willis als verletzbaren Helden, der seine Frau und die restlichen Geiseln retten muss, kann man gut mitfiebern und die Terroristen sind ebenfalls interessante Charaktere.
Zu Recht einer der besten Actionkracher aller Zeiten, auch heute noch!
Bei Teil 2 faellt es mir immer schwer, zu entscheiden, ob mir nun der oder der erste Teil besser gefaellt. Ich wuerde wohl sagen, beide gefallen mir gleich gut. Als Fortsetzung hat man hier IMHO alles richtig gemacht, und das Setting von einem Hochhaus auf einen Flughafen verlagert, ohne jedoch das urspruengliche Erfolgsszenario ueber Bord zu werfen. Wieder geht es um Terroristen und Geiseln (diesmal in Form von zahlreichen Flugzeugpassagieren), unter denen sich auch wieder die Frau von McClane befindet, der - zynisch wie eh und je - allen Hindernissen zum Trotz sein Ding durchzieht, um doch noch irgendwie den Tag zu retten.
Teil 3 gefaellt mir inzwischen zwar mit jeder Sichtung immer besser, allerdings hat er irgendwie nicht mehr genau das Flair der beiden Vorgaenger. Dies mag zum einen wohl daran liegen, dass statt einem klaustrophobischen abgeschlossenen Setting nun ganz New York als Einsatzgebiet herhalten muss, als auch daran, dass der Film im Gegensatz zu den Vorgaengern fast ausschliesslich tagsueber spielt. Diesmal steht die Sicherheit von ganz New York auf dem Spiel, quasi ueberall kann eine Bombe explodieren, und da der Boesewicht diesmal auch vor oeffentlichen Parks und Schulen nicht zurueck schreckt, bleibt das Szenario staendig spannend - wenngleich diesmal irgendwie die persoenliche Komponente fehlt, sprich, seine Frau befindet sich ausser Gefahr und es geht halt "nur" um gesichtslose Zivilisten.
Mit Samuel L. Jackson als Zeus bekommt Willis auch noch einen Sidekick dazu gestellt, was natuerlich dem "Einsamer Held" Flair der beiden Vorgaenger zuwider laeuft. Aber immerhin passt die Chemie zwischen beiden perfekt und der Humor und Wortwitz ist stellenweise einfach grossartig.
Hierbei ist Teil 3 wohl einfach eine logische Konsequenz, noch einmal Teil 1 und 2 kopieren waere wohl tatsaechlich etwas abgedroschen gewesen, zumal die beiden naheliegendsten Szenarien ohnehin schon in den "Alarmstufe Rot" Teilen anderweitig verbraucht waren. Und Die Hard in einer Telefonzelle/Badewanne/Bahnhofstoilette haette hier eher wie ein Rueckschritt gewirkt. Insgesamt also auf jeden Fall dennoch ein toller Film mit reichlich Wortwitz und doch ein wuerdiger Nachfolger der Reihe.
Der viel kritisierte vierte Teil ist im Recut IMHO sogar recht ansehnlich. Hier hat man zwar merklich wieder kopiert, diesmal von Teil 3 (Sidekick, Stadtsetting), der Film macht mit seinen Actioneinlagen und coolen Spruechen dennoch Spass. Als spaeter auch noch
als Geisel genommen wird, kommt wieder eine persoenliche Komponente ins Spiel und McClane laeuft zu Hochtouren auf. Der Actionfan bekommt von Schiessereien ueber Gekloppe bis hin zu Verfolgungsjagden eigentlich alles Notwendige geboten und McClane ist - wenngleich sichtlich gealtert - immer noch er selbst.
Der Recut reisst hier natuerlich viel raus, gerade was die Haerte angeht, allerdings finde ich den Streifen sowieso ueberhaupt nicht so mies, wie er immer gemacht wird. Wuerde ihn (jedenfalls im Recut) mal ganz knapp hinter Teil 3 einordnen, wenn nicht sogar auf gleicher Hoehe. Jedenfalls - gerade im Vergleich mit Teil 3 - kann ich hier nicht wirklich gravierende Negativpunkte finden. OK, der Boesewicht bleibt diesmal etwas blass und wirkt rein physisch einfach nicht so bedrohlich, wie seine Vorgaenger, was in Anbetracht des gebotenen Szenarios allerdings auch wieder irgendwie Sinn macht.
Da mir Teil 4 trotz der Unkenrufe relativ gut gefallen hat, bin ich auch mal relativ unvoreingenommen an Teil 5 heran gegangen. Immerhin kam der ja auch gleich wieder mit einem R-Rating in die Kinos, also muesste man keine Angst davor haben, dass er so weichgespuelt daherkommt, wie Teil 4 in der Kinofassung.
Aber um Himmelswillen, was war das denn bitteschoen? Abgesehen vom Namen des Hauptdarstellers haette es sich hierbei auch um irgend ein Ostblock-DTV-B-Movie handeln koennen. Wie man hier derart viel Potential verschenken konnte, ist mir schleierhaft. Ich weiss ehrlich gesagt garnicht, wo ich anfangen soll...
Action gibt es in Form einer Verfolgungsjagd zu Beginn, einer unspektakulaeren Schiesserei in der Mitte und im Finale, wo dann auch noch ein Helikopter mitmischen darf. Harte Pruegeleien wie bei den Vorgaengern vermisst man vergeblich, ebenso fehlen die coolen Oneliner von McClane - was ja doch ein Markenzeichen der Reihe ist.
Willis spielt ohnehin etwas lustlos und bleibt - genau wie sein Filmsohn - relativ blass. Ich wuerde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass er sich diesmal teilweise etwas arg charakterfremd verhaelt. So nimmt er waehrend einer Verfolgungsjagd zahlreiche verletzte oder gar tote Zivilisten in Kauf, indem er mit einem Jeep ueber die Daecher fahrender Autos auf einer Autobahn brettert. Sicher, was seine eigene Sicherheit angeht, war er ja schon immer etwas verantwortungslos, derart die Leben unbeteiligter Unschuldiger aufs Spiel zu setzen, wirkt aber etwas too much und bringt dem Charakter auch nicht wirklich Sympathiepunkte ein.
Auch das Setting kann leider nicht wirklich ueberzeugen. Klar, man dreht in Osteuropa, weil es billiger ist. Da wird aus Budapest halt mal schnell Moskau und Tschernobyl - aber gerade hier haette man McClane oefters mal in Verlegenheit bringen muessen, ihn mit seiner sturen, alten, amerikanischen Art gegen russische Gegebenheiten prallen lassen koennen. Auch Tschernobyl als Setting - welches ich ohnehin fuer verdammt atmosphaerisch halte - faellt hier erschreckend unspektakulaer aus. Haette genau so gut auch irgend ein altes Fabrikgelaende sein koennen. Leider. Das hat sogar Universal Soldier: Regeneration interessanter und atmosphaerischer umsetzen koennen. Die Autofahrt von Moskau nach Tschernobyl ist dann mit ein paar Minuten Gequatsche auch recht schnell abgehakt - obwohl es sich hierbei um fast 1.000 km handelt. Grenzueberfahrt inklusive. Schwerbewaffnet. Und in die abgesperrte Zone zu kommen, duerfte auch nicht so einfach sein. Aber all das unterschlaegt uns der Film und praesentiert die Fahrt von Moskau zum AKW so, als wuerde man eben mal einen Zebrastreifen ueberqueren.
Die Story selbst ist diesmal auch nicht wirklich mitreissend. Zwar hat man mit McClanes Sohn wieder eine persoenliche Komponente, die meiste Zeit geht es allerdings um eine Akte ueber einen korrupten russischen Politiker. Es fuehlt sich jedenfalls so an, als steht nicht wirklich viel auf dem Spiel, die Beiden koennten auch einfach heimfahren und gut. Wenn denn wirklich so viel auf dem Spiel steht, warum beauftragt man dann einen einzelnen Mann (!!!) mit einer derartigen Mission?
Das Gebotene steht einfach in keinem Kontext mehr im Vergleich zu den Vorgaengern, die in jeglicher Hinsicht so gut wie alles besser gemacht haben. Selbst vom R-Rating merkt man nicht wirklich etwas, haette auch genau so gut PG-13 sein koennen. Gleichzeitig fehlt es dem Streifen allerdings auch am reihentypischen Humor. Insgesamt wirkt der Film einfach verdammt duester, allerdings ohne wirklich spannend zu sein. Spass macht das in dieser Konstellation jedenfalls kaum. Die Hard war fuer mich jedenfalls immer ein spannender gute Laune Film zum Mitfiebern und Mitlachen - hier kann man genau so gut einfach nur die Vorspultaste druecken und versaeumt emotional rein garnichts.
OK, wegen der optischen Aufpolierung von Teil 1-4 hat sich der Kauf der BD-Box durchaus gelohnt, Teil 5 muss man allerdings nun wirklich nicht gesehen haben. Ein Teil 6 ist nunmehr wirklich nicht mehr notwendig...