OK, ein letzter Versuch...
Mäxchen wrote:[...]
Mit Deinem Argument könnten wir auch Drogengesetze liberalisieren oder Waffengesetze abschaffen weil manche sich dadurch bevormundet sehen und argumentieren das sie damit verantwortungsbewußt umgehen würden.
... wenn man Computerspiele in ihrer Auswirkung mit Drogen oder Schusswaffen gleichsetzt, was i.d.R. nur CDU-Politiker und Unterstützer des Kölner Aufrufs tun, ja.
Mäxchen wrote:[...]
Ich habe hier den großen Verdacht das manche nicht genau wissen wo gegen sie im Kern genau sind.
Ich kann nur für mich selbst sprechen, aber ich bin kein Freund der Beschneidung der Pressefreiheit, der durch Gummiparagraphen bedingten rechtlichen Unsicherheit, deren Auslegung vom zuständigen Richter abhängig ist und von aktionistischer Politik. Man könnte also behaupten, ich weiß genau, wogegen ich "im Kern genau" bin.
Mäxchen wrote:Daher lehnen sie in ihrem Tollwut-Anti-Zensurwahn alles ab was nur nach Bevormundung riecht.
Der dt. Jugendschutz riecht nach Bevormundung, schmeckt nach Bevormundung, fühlt sich wie Bevormundung an und sieht wie Bevormundung aus... - aber das könnte auch an meinem "Tollwut-Anti-Zensurwahn" liegen. In Wirklichkeit würde die dt. Jugend ohne den Index die deutschen Kasernen stürmen, um im Namen des militärisch-industriellen Komplexes in irgendwelchen Wüstenstaaten nach Öl zu suchen - und die große Firewall dient nur zum Schutz der aufrechten chinesischen Bevölkerung vor externer Beeinflussung. Meine Herren...
Mäxchen wrote:Vor allem unsere Österreichischen User die sich in diese Thematik DE Jugendschutz einmischen jedoch eine ganz andere Rechtsauffassung und Rechtsgrundlage in diesem Punkt haben und großspurig natürlich über die Köpfe der deutschen User hinweg nach Zensur in Deutschland schreien.
Weder gesteckteziele, noch ich schreien nach Zensur in Deutschland - gegenteilig wünsche ich mir für Deutschland die selbe Freiheit, die 24 andere EU-Staaten (abzüglich Finnland und England, die eigene Zensursysteme haben, welche mit dem deutschen allerdings nicht ansatzweise vergleichbar sind - würden in Deutschland britische Verhältnisse herrschen, was die politische Auffassung von Medien anbelangt, wäre es bereits ein großer Schritt) - inklusive unserem - bereits genießen.
Mäxchen wrote:[...] Zu argumentieren das z.B. ein amerikanisches System Vorbildcharakter hätte,weil dort durch den "freedom of speech" Zensur nicht stattfinden darf ist reichlich verblendet.In vielen Ländern geht man unterschiedlich mit Mediengewalt und oder auch pornographischem Inhalt um:In England sind Gewalt gegen Tiere geächtet und in Amerika wird erotischer Inhalt strikt mit einem M+ oder AO bewertet.In diesem Sinne ist Amerika, was oft als prüde bezeichnet wird, im Vergleich zu Deutschland auch einem Sittenkodex unterlegen.Auch wenn es nicht gleich Zensur ist,was es bei uns strenggenommen ja auch nicht ist, denn Hersteller können ja ihre Fassungen auch ungeschnitten in Deutschland veröffentlichen wenn sie die Gefahr einer Indizierung oder Beschlagnahmung in Kauf nehmen.
Du übersiehst - erneut - einen "kleinen" (
) aber feinen Unterschied:
In den USA ist das Schlimmste, was Publishern blühen kann, eine Klassifizierung als "Adults only". Viele Shops, vor allem große Ketten wie Walmart oder Gamestop, führen keine Ao-Titel, die wirtschaftliche Rentabilität ist also massiv gefährdet.
ABER:
In den USA darf offen über Ao-eingestufte Medien berichtet werden. Kein Redakteur muss fürchten, dass wegen einem falschen Wort die gesamte Auflage seines Magazins indiziert wird und somit aus den Händlerregalen verschwindet. Auch Website-Betreiber (Online-Magazine, Onlineshops, ...) müssen sich wegen einer Indizierung ihres Angebotes (und damit einer Streichung aus allen großen Suchmaschinen, da sie alle das s.g. BPjM-Modul verwenden) ob indizierter Inhalte oder einer Abwanderung ins Ausland, um Post von der KJM zu vermeiden, nicht den Kopf zerbrechen. In den USA gibt es keine Beschlagnahme von Computerspielen wegen Verstoßes gegen obskure Gewaltparagraphen - Händler, die in den Staaten Importfassungen anbieten, müssen also nicht um ihre Existenz bangen, weil sie mit etwas Pech entweder zu horrenden oder "existenzbedrohenden" (wie Vic es gerne formuliert) Geldstrafen verdonnert oder gar wegen Verbreitung eines beschlagnahmten Mediums angeklagt werden könnten. Da es keine Einführbeschränkungen gibt, können selbst Titel wie RapeLay problemlos eingeführt werden, ohne, dass die Käufer bangen müssen, ob der Zoll (dessen "Toleranz" ebenfalls von Beamte zu Beamte variiert) das Spiel abfängt und einzieht.
Deutschland und die USA hinsichtlich Beschränkungen zu vergleichen ist, als wolltest du Deutschland und Nordkorea in Puncto Arbeitsbedingungen vergleichen...
Mäxchen wrote:[...] Du kannst mich gerne kritisieren,das ich der Gesellschaft etwas aus meiner Überzeugung vorenthalten würde und auch dem ganzen Rattenschwanz an Zensurvorwürfen gegen mich der schon oft geäußert wurde.
Ja, darf ich? Dann tue ich es doch glatt.
Meine Überzeugung als Atheist sieht übrigens so aus, dass durch Religion, ihre Interpretation und Ausführung unbestreitbar mehr Menschen als durch Computerspiele ums Leben kamen. Ergo würde ich der Gesellschaft eher Religion als
Manhunt vorenthalten - was meinst du dazu? Gute Idee?
Mäxchen wrote:Fakt ist, ich habe etwas an der Qualität der Prüfung und Quantität der Indizierungen/Beschlagnahmungen in Deutschland zu kritisieren.
Ich habe zu kritisieren, dass Indizierungen/Beschlagnahmungen in Deutschland überhaupt zur Anwendung kommen - das ist auch Fakt. What's your point?
Mäxchen wrote:Wenn ich mich zu Manhunt jetzt nicht geäußert hätte,könnte ich dies auch so formulieren,ohne das einzelne Titel von mir nicht genannt worden wären.Im Kern hätte es aber nichts geändert.
Richtig, aber so kann man dir wenigstens die Frage stellen, wieso es gerade
Manhunt oder
Left 4 Dead 2 treffen soll und nicht
Dead Space oder
Wolfenstein oder
Dead Rising...
Mäxchen wrote:Aber wenn Du meine Meinung für nicht objektiv genug hälst, nimm doch die eines Rockstar Angestellten, der selbst schrieb das mit diesem Spiel eine Grenze überschritten wurde und das das Spiel für Unbehagen im eigenen Team verursacht hat.Schon scheiße wenn man ein Spiel rausbringt nur um für Aufmerksamkeit zu sorgen und noch nichtmal dahinter steht bzw. das Spiel in seiner Gewaltdarstellung inhaltlich begründen und rechtfertigen kann ^^.
Gut zu wissen, dass ein Angestellter automatisch für die gesamte Firma einsteht. Wenn sich also jemand, der bei SCEE arbeitet eine Xbox 360 kauft, glaubt Sony nicht mehr an den Erfolg der PS3, hm?
"2 x 3 macht 4. Widdewiddewitt und drei macht neune! Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt"...
Seit wann übrigens müssen Computerspiele inhaltlich begründet oder sich die Kreativen dahinter für deren Inhalt rechtfertigen? Welche Rechtfertigung gäbe es denn für
Doom,
Super Mario Galaxy oder
Pac-Man? Mir fällt keine ein, sie sind alle sinnlos, weil sie keinen höheren Zweck erfüllen oder pädagogisch wertvoll sind.